Unerwünschte Effekte könnte die neue Software von MPAA (Motion Picture Association of America) hervorrufen, sollten sich Universitäten zur Nutzung der Open-Source-basierten Software entscheiden. Mithilfe des bereitgestellten Tools sollte der Traffic der Benutzer von Uni-Servern überwacht werden, doch leider wird dadurch mehr sichtbar als erwünscht, wie Gizmodo berichtet.

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Nach der Veröffentlichung einer Liste mit den Top 25 Schulen für Piraterie, verschickte die Organisation Briefe an unterschiedliche Universitäten, um für einen - angeblich hilfreichen - kostenlosen Toolkit zur Überwachung von Server-Traffic zu werben. Es "kann einen rein internen und dadurch vertraulichen Bericht erstellen um die Stärke an Filesaring im Netzwerk zu zeigen.", erklärte Craig Winter von MPAA.

Linux

Der Code der Software ist an sich nicht neu. Es handelt sich bei der Überwachungssoftware um eine modifizierte Version von xubuntu, welche mit einer Reihe von Tools wie etwa Snort aufgerüstet wurde. Es "fängt detaillierte Informationen über alle Datenflüsse durch ein Netzwerk ein", welche mithilfe von Snort zu virtuellem Papier gebracht werden.

Sinnlos

Nach der Installation setzt die Software einen Apache Internetserver auf welche sämtliche Daten und Graphen auf eine Webseite hochlädt. Anschließend sind die Daten - welche nicht nur die Bandbreite sondern auch die IP-Adressen der Benutzer enthalten - für jedermann frei zugänglich, es sei denn eine zusätzliche Firewall kümmert sich um den Schutz. Seltsamerweise steht dieser Tatsachenbericht im direkten Gegensatz zu den Aussagen der Organisation, wonach es "keine Verletzungen der Privatsphäre" gäbe, zumal der "Inhalt des Datenverkehrs (...) niemals bekannt gegeben oder angezeigt" wird.

Herein spaziert

Doch um das Fass vollzumachen haben die Entwickler ebenfalls darauf verzichtet von den Personen, welche für die Installation verantwortlich sind, zu fordern, dass diese ein Benutzerkonto mit Passwort anlegen, um andere Anwender von der Seite zu fernzuhalten.

Verteidigung

Doch trotz der Kritik sei dabei zu bedenken, dass in den Angaben der Software keinerlei Dateinamen der heruntergeladenen Objekte zu sehen seien, wie etwa bei BitTorrent. Es sei lediglich ersichtlich, wie viel ein Benutzer herunterlädt, nicht aber was. (red)