Der Einbrecher könnte nach diesem Szenario in Panik geraten sein, als Madeleine anfing zu schreien. Er habe das Kind möglicherweise erstickt, in eine Decke gewickelt und weggebracht. Die Ermittler prüfen nach einem Bericht der Lissabonner Zeitung "Público" diese Vermutung. Es handele sich dabei aber nur um eine Hypothese, betonte das angesehene Blatt. Diese Annahme habe in letzter Zeit jedoch durch die Aussagen einer Zeugin an Gewicht gewonnen.
Nachrichtensperre
Eine Freundin der Eltern Kate und Gerry McCann hatte ausgesagt, sie habe am Abend des Verschwindens von Madeleine in der Nähe der Ferienwohnung einen Mann gesehen, der ein Kind in einer Decke weggetragen habe. Sie habe an den Schlafanzughosen mit Spitzenborte erkannt, dass es ein Mädchen war. Die Zeugin hatte mit den McCanns in einer Tapas-Bar zu Abend gegessen.
Die portugiesische Polizei nahm zu den Berichten nicht Stellung. Die Justiz hat für die Dauer der Ermittlungen eine Nachrichtensperre verhängt. Nach Angaben britischer Medien leitet sich aus der Einbrecher-Hypothese die Möglichkeit ab, dass die Ermittler schon bald ihren Verdacht gegen die Eltern fallen lassen könnten.
Die Polizei vermutet nach diesen Berichten, dass der Einbrecher die McCanns und ihre Gewohnheiten tagelang beobachtet haben könnte. Das Ehepaar habe die Kinder abends stets zur gleichen Zeit ins Bett gebracht, um dann mit Freunden essen zu gehen. Sie hätten zwar regelmäßig nach den Kindern gesehen, aber es sei für einen Einbrecher dennoch leicht gewesen, einen günstigen Zeitpunkt abzuwarten.