Wien - Rock, Mieder, Strümpfe und Schuhe - das wünschten sich Kinder im 17. Jahrhundert zu Weihnachten. Ein Christkindlbrief aus der Zeit wird, passend zum Adventsbeginn, ab 1.
Dezember im Österreichischen Staatsarchiv in Wien ausgesellt. Auf
einem dünnen Blättchen Papier bittet die etwa sechsjährige Rosa von
Harrach "ganz unterthänig" um Geschenke.
Das "herzallerliebste Christkindlein Jesu" ist der Empfänger der
Botschaft des Mädchens. Die Wünsche der Kleinen muten für heutige
Zeiten bescheiden an: "einen Mantel, rock und Mieder" sowie "seidene
Strimpf, gestickte Schuch, und was sonst beliebig ist". Im Gegenzug
verspricht sie, fleißig lesen und schreiben lernen zu wollen.
Kuriosum
Ein Kuriosum ist der Brief vor allem wegen des Datums: Im 17.
Jahrhundert fand die Bescherung bei Katholiken noch am Nikolaustag
statt, Weihnachtswünsche an das Christkind waren daher unüblich. Die
Nachricht ist Teil der Korrespondenzen von Ferdinand Bonaventuras I.,
der unter anderem kaiserlicher Botschafter in Madrid und später
Oberstallmeister und Obersthofmeister war. Rosa von Harrach war seine
jüngste Tochter. (APA/red)