Der Bericht weist auf neu auftretende biologische Risiken hin, denen die Arbeitnehmer der Europäischen Union am ehesten ausgesetzt sind. Besonders betroffen: Landwirte, Beschäftigte im Gesundheitswesen sowie in expandierenden Wirtschaftszweigen wie der Abfallbehandlung.
Risiken oft unerkannt
"Biologische Risiken werden häufig unterschätzt, obwohl sie für EU-Arbeitnehmer in nahezu allen Bereichen schädlich sein können", erläutert Jukka Takala, Direktor der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, der die Europäische Beobachtungsstelle für berufsbedingte Risiken (ERO) angehört. "Die Herausforderung besteht darin, sie zu erkennen, sobald sie auftreten, ihre möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung zu analysieren sowie Strategien und Verfahren auszuarbeiten, um ihre Ausbreitung einzudämmen."
Übertragbare Krankheiten
Frauen sind von den Risiken eher betroffen als Männer, da sie üblicherweise in Berufen arbeiten, in denen die Exposition durch biologische Gefahren höher ist. Die meisten neu auftretenden Risiken sind durch weltweite Epidemien, wie zum Beispiel das akute Atemnotsyndrom (SARS), die Vogelgrippe und das Ebola-Fieber bedingt, die durch neue ansteckende Krankheitserreger verursacht werden oder, wie im Falle von Cholera und Gelbfieber, durch neu auftretende Erreger.
Wirtschaftszweige mit besonders hohen Risiken
Da viele dieser Erkrankungen die Artenschranke zwischen Tieren und Menschen durchbrechen, sind Arbeitnehmer, die mit lebenden Tieren in Kontakt kommen, besonders gefährdet. Andere Erreger wie Tuberkeln sind gegen herkömmliche Medikamente resistent geworden und können bei Arbeitnehmern im Gesundheitswesen zu schweren Infektionen führen.
Komplexe Expositionssituationen treten in jungen Wirtschaftszweigen wie der Abfallbehandlung auf, wo die Arbeitnehmer mit einer Vielzahl von schwebenden Mikroorganismen und organischen Verbindungen in Berührung kommen. So können sich an allen Arbeitsplätzen in schlecht belüfteten Innenräumen Schimmelpilze verbreiten, die gegebenenfalls Asthma und Allergien hervorrufen.
Zweiter Bericht über neu auftretende Risiken