Tokio - Ein japanisches Unternehmen, das Imbiss-Restaurants in den Geschäftsvierteln der Hauptstadt Tokio betreibt, will Curry-Gerichte mit Walfleisch auf die Speisekarte nehmen. Einmal pro Woche werde es Walfleisch geben, sagte eine Sprecherin von Asia Lunch, Yuka Yamaguchi, am Dienstag in Tokio.

"Ich hoffe, dass es viele junge Frauen essen werden, weil es mit seinem hohen Proteingehalt und dem geringen Fettanteil gesund ist", so die Sprecherin. "Außerdem enthält es viel Eisen." Auch junge Männer, die nie zuvor Walfleisch probiert haben, sollen von den neuen Gerichten angesprochen werden. Das Fleisch sei legal, da es aus dem Forschungsprogramm der Regierung stamme, betonte die Sprecherin.

Neue Fangsaison

Japan hatte erst vor wenigen Tagen eine neue Walfangsaison in der Antarktis eingeläutet und damit die Kritik von Walfanggegner-Staaten wie Australien und Neuseeland auf sich gezogen. Erstmals werden in diesem Jahr auch Buckelwale gefangen.

Eigentlich ist das Töten von Walen verboten, doch nutzt Japan eine Ausnahmebestimmung des internationalen Moratoriums von 1986, wonach eine begrenzte Zahl der Meeressäuger für wissenschaftliche Zwecke gejagt werden darf. Kritiker sehen darin eine Verschleierung des kommerziellen Walfangs. Bisher gibt es Walfleisch in Japan vor allem in Spezialitätenrestaurants. Obwohl die Japaner nicht viel Walfleisch konsumieren, will die Regierung den Konsum steigern.

Asian Lunch entschloss sich nach eigenen Angaben zur Einführung von Wal-Gerichten, nachdem der Händler Whale Labo an die Firma herangetreten war. Der Händler war im vergangenen Jahr mit Unterstützung der japanischen Fischereiagentur gegründet worden. Laut Yamaguchi will die Imbiss-Kette verhindern, dass das Walfleisch aus dem Forschungsprogramm einfach weggeworfen wird. "Wir würden uns unwohl damit fühlen, Wale für uns selbst und für den Zweck des Verzehrs zu jagen." (APA/AFP)