In Österreich wird zur Weihnachtszeit eher "konventionell" dekoriert, um nicht zu sagen kitschig.

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Wien – Christbäume in allen Farben, bunte Glaskugeln, Eisbären, Engerln, Schneemänner, lebensgroße Kamele, Palmen, Skulpturen, Fahnen – mehr als 10.000 Artikel hat der Schaufensterdekohändler Zaruba in seinem Portfolio. Das Wiener Neudorfer Familienunternehmen ist heimischer Marktführer bei Laden- und Schaufensterdekorationsartikeln. Textilketten wie Palmers, C&A, Jones oder Vögele schmücken ihre Auslagen mit Artikeln von Zaruba.

Für Geschäftsführer Oliver Zaruba, der das von Großvater Johann 1932 gegründete Unternehmen in dritter Generation führt, ist jetzt Hauptsaison: "Zur Weihnachtszeit dekorieren auch Geschäfte, die sonst weniger Wert auf die Auslage legen, üppig", berichtet er. Sein Unternehmen ist das älteste in der Dekorationsbranche in Österreich.

Zu Weihnachten werde hierzulande noch immer sehr konventionell dekoriert, stellt der 39-jährige "Chefdekorateur" fest, "mit allem, was glitzert und glänzt und ins Auge springt". Mit seinen Designs will er sich allerdings vom Massenmarkt abgrenzen, denn seit dem EU-Beitritt käme viel ausländische Konkurrenz ins Land, vor allem aus Deutschland.

Ab 1955 hat der Betrieb auch einen eigenen Versandhandel im Dekobereich aufgebaut. Seit Anfang der 70er-Jahre produziert Zaruba seine Artikel nicht mehr selbst. "Da war die Ölkrise und zudem das Problem, dass die Arbeitskosten stark stiegen, das hat sich für uns nicht mehr gelohnt." Heute bezieht Zaruba die Waren aus China, Taiwan, Indonesien, den Philippinen, Indien und von Roza-Dekor, einer ungarischen Tochterfirma mit zwölf Mitarbeitern, 1989 gegründet.

In Österreich beschäftigt Zaruba 50 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von acht Millionen Euro. Eine Neuausrichtung (Relaunch der Marke, verstärkter Internetauftritt, neuer Schauraum) soll den Umsatz auf neun Millionen Euro heben. 8000 Quadratmeter Verkaufs- und Lagerfläche, "vollgeräumt bis obenhin" hat Zaruba am Standort Wiener Neudorf. Exportiert wird in die Schweiz, nach Italien, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Slowenien, Kroatien; die Quote beträgt 35 Prozent. (Barbara Forstner, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 28.11.2007)