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Rettungskräfte kümmern sich um Aksel Lund Svindal.

Foto: Reuters
Beaver Creek - Das erste Training auf der berühmt-berüchtigten Raubvogel-Piste in Beaver Creek wurde am Dienstag von mehreren Stürzen überschattet. Am schwersten erwischte es Aksel Lund Svindal, der nach dem Eagle-Sprung in der Kompression schwer zu Sturz kam.

Svindal fällt für unbestimmte Zeit aus, der 24-Jährige hat sich einen doppelten Nasenbein- sowie einen Jochbeinbruch und zudem eine tiefe Schnittverletzung im Gesäßmuskel zugezogen. Auch von einem Stirnbeinbruch war die Rede. Svindal kann damit keines der vier von Donnerstag bis Sonntag stattfindenden Weltcup-Rennen in Colorado bestreiten.

Rücklage beim Sprung

Der Norweger hatte nach seinem erstmaligen Gesamtsieg im vergangenen März auch die neue Saison von Beginn an beherrscht und sowohl den Riesentorlauf in Sölden als auch vergangenen Sonntag den Super G in Lake Louise gewonnen. Wie lange der im Gesamt-Weltcup 68 Punkte vor dem Österreicher Benjamin Raich führende Norweger nun tatsächlich passen muss, war vorerst unklar. Sein Coach Marius Arnesen bezeichnet vor allem die Gesäß-Verletzung als "schwer".

Svindal war nach einem Fahrfehler auf der anspruchsvollen Raubvogel-Piste am sogenannten Golden Eagle Jump, bei dem die Läufer bis zu 50 Meter weit springen, in Rücklage gekommen und aus großer Höhe mit Kopf und Nacken voran schwer auf die eisige Piste gestürzt. Der Norweger musste die Nacht auf Mittwoch im Krankenhaus von Vail verbringen und wird um eine Operation vermutlich nicht herumkommen.

Auch Buder verletzt

Gleich drei Wochen pausieren muss der Österreicher Andreas Buder. Der Niederösterreicher, der erst vergangenen Samstag als Abfahrts-Dritter in Lake Louise den ersten Podiumsplatz für Österreichs Skiherren in diesem Winter geholt hatte, war wie einige andere Läufer in der Kompression zu Sturz gekommen. Buder erlitt dabei eine so schwere Fersenprellung, dass er am Mittwoch bereits die Heimreise antrat.

Sein ebenfalls in der Kompression gestürzter ÖSV-Teamkollege Georg Streitberger blieb hingegen unverletzt. "Schade um Buder, er war ausgezeichnet in Form", bedauerte ÖSV-Herrenchef Toni Giger.

Didier Cuche Schnellster

Schnellster war der Schweizer Didier Cuche in 1:42,76 Minuten. Michael Walchhofer, der nach dem Sturz von Svindal abgewunken wurde und zweimal fahren musste, war mit fünftbester Zeit der Schnellste Österreicher vor Hermann Maier.

Riesenrespekt zeigte der Kanadier Jan Hudec, drei Tage davor noch Abfahrtssieger in Lake Louise. "Es ist kein Zufall, dass selbst Maier ("Mir ist total die Kraft ausgegangen, das hat mich überrascht.") diese Abfahrt hier als die schwerste der Welt bezeichnet. Ganz oben geht es zu wie auf einem Eislaufplatz."

Dass überhaupt gefahren werden kann ist fast ein Wunder. Bis vor einer Woche waren nur die oberen 40 Prozent der Streckefertig gewesen, erst einen Tag vor dem Absagetermin sanken die Temperaturen und seitdem wird der WM-Berg aus bis zu 120 Kanonen beschneit. Nun ist aber ein Wetterumschwung mit echtem Schneefall in Sicht. Das Mittwoch-Training galt daher als noch nicht gesichert. (APA/red)

Ergebnisse des ersten Abfahrtstraining am Dienstag in Beaver Creek:

1. Didier Cuche (SUI) 1:42,76 Minuten - 2. Steven Nyman (USA) +0,21 Sek. - 3. Marco Büchel (LIE) 0,29 - 4. Ambrosi Hofmann (SUI) 0,74 - 5. Michael Walchhofer (AUT) 0,84 - 6. Hermann Maier (AUT) 0,94 - 7. Didier Defago (SUI) 1,07 - 8. Erik Guay (CAN) 1,22 - 9. Bode Miller (USA) 1,24 - 10. Peter Fill (ITA) 1,41.

Weiter: 15. Mario Scheiber 1,79 - 16. Klaus Kröll 1,81 - 21. Benjamin Raich 2,26 - 24. Christoph Gruber 2,61 - 27. Hannes Reichelt 2,75 - 29. Christoph Alster 2,96 - 40. Alexander Koll 3,49 - 46. Romed Baumann 3,74 - 60. Christoph Dreier 4,35 - 64. Peter Struger 4,62 - 70. Mario Matt 5,27 - 74. Rainer Schönfelder (alle AUT) 5,57

Gestürzt u.a.: Aksel Lund Svindal (NOR), Andreas Buder (AUT), Georg Streitberger (AUT).