David Yow (re.) und die Jungs von Qui überprüfen am Sonntag die Bühne der Szene Wien.

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"Wenn man auf ein The-Jesus-Lizard-Konzert ging, bedeutete das nicht, dass die Band sagte: ,Hi, wir sind Jesus Lizard und spielen euch jetzt ein paar neue Songs vor.' Nein, eine Jesus-Lizard-Show war Katharsis pur." So Michael Azerrad, Autor des Standardwerks "Our Band Could Be Your Life" in den Linernotes zu der heuer erschienen Live-DVD dieser sehr wahrscheinlich besten Band der 90er-Jahre. Diese ist Geschichte und nach Jahren ohne Veröffentlichung oder nur raren Auftritten als Gastsänger - etwa bei den Melvins - macht der manische Frontmann von Lizard, David Yow, nun wieder die Bühnen der Welt unsicher: Mit dem Trio Qui, das mit Gitarre, Schlagzeug und Yow antritt und - wie man so schön sagt - ordentlich das Schwein Gassi führt. Nein, so umwerfend wie The Jesus Lizard sind sie nicht - wie auch?! Am Sonntag in der Szene Wien (2. 12., Hauffg. 26, 20 Uhr) ist der unvergleichliche Yow zu erleben. Pflicht? Plicht. Ungleich gesitteter wird wohl die CD-Präsentation von Honolulu ausfallen. Bevor die heimische Band im Dezember auf Österreich-Tour geht, übt sie ihre lässig groovenden Jet-Set-Sounds noch einmal öffentlich in großer Besetzung. Und zwar im Ragnarhof (29. 11., 16., Grundsteingasse 12, 20.30 Uhr) Wem das alles viel zu kommerzig oder verschwitzt ist: Im Rahmen von Wien modern finden zwei Abende im Zeichen der Elektronik-Labels mosz und Staubgold statt (29. und 30. 11., TAG, Gumpendorfer Str. 67, 20 Uhr). Dabei vertreten sind unter anderem lokai, Klangwart, Leafcutter John sowie die famosen Grenzgänger Fuckhead. Okay, die Letztgenannten sind auch öfter einmal verschwitzt. (flu, DER STANDARD - Printausgabe, 28. November 2007)