Die börsenotierte Telekom Austria wird ihre geplante Unternehmensanleihe zu den aktuellen Konditionen nicht auf den Markt bringen. Die derzeitigen Margen von 90 bis 100 Basispunkten seien zu wenig attraktiv, man werde warten, bis die Umstände günstiger seien, sagte TA-Finanzvorstand Hans Tschuden, heute, Dienstag, am Rande einer Investorenkonferenz zu österreichischen Journalisten in New York.

Die Telekom habe mit der Platzierung der Anleihe keinerlei Zeitdruck. "Wir sind rein getrieben von den Phasen des Marktes", so Tschuden. Er habe bezüglich des Zeitpunkts keine Präferenz, "wir können auch über das nächste Jahr hinaus warten", hieß es. Die Deutsche Telekom dagegen habe im Vorjahr ihre Anleihe um "jeden Preis" platzieren müssen. Sie kam im Volumen von 1,5 Mrd. Euro mit einer Laufzeit von sieben Jahren, der Renditeaufschlag betrug 67 Basispunkte.

Bei einer Laufzeit von etwa 5 Jahren liege der Basiszins bei 4,5 Prozent, samt Margen also um 5,5 Prozent, rechnete Tschuden modellhaft vor.

Das Volumen der TA-Anleihe steht noch nicht fest. Tschuden bestätigte heute eine geplante Größenordnung von "mindestens 500 Mio. Euro", es könnten auch 700 oder 800 Mio. Euro werden. "Ich glaube nicht, dass wir über eine Milliarde kommen werden", so Tschuden.

Die Telekom habe mehrere Instrumente zur Kapitalbeschaffung, es gebe "ein ganzes Bouquet" an Möglichkeiten, sagte Tschuden. Es sei das Ziel, "im nächsten Jahr etwas zu machen". Mit der Anleihe will die Telekom einen Teil des Kaufpreises für die weißrussische MDC finanzieren.(APA)