Kontiolahti/Finnland - Präzises Schießen ist gefragt, wenn die Biathleten am Donnerstag in Kontiolahti mit Einzelbewerben (Herren 20 km, Damen 15 km) in die Weltcup-Saison starten. Weil bei jeweils 20 Schüssen jeder Fehler mit einer Minute bestraft wird, ist ein "Nuller" Voraussetzung für einen Platz an der Sonne. "Ich hoffe natürlich, dass wir ähnlich gute Ergebnisse wie durch Fritz Pinter zu Beginn der vergangenen Saison einfahren können", sagte ÖSV-Cheftrainer Alfred Eder.

Der ÖSV ist in Finnland durch sechs Herren - der Bogen spannt sich vom 40-jährigen Ludwig Gredler bis zum 22-jährigen Tobias Eberhart - und erstmals nach einigen Saisonen auch wieder durch zwei Damen (Nicole Pfluger und Iris Waldhuber) vertreten. "Die Jungen sind nähergerückt, das Team ist kompakter geworden", erklärte Eder, für den ein guter Auftakt auch im Hinblick auf den folgenden Heim-Weltcup in Hochfilzen (6.-8.12.) wichtig ist.

Pinter möchte seinen guten Start von 2006/07 wiederholen. "Am Anfang weiß man ja nie so genau, wo man steht. Ich fühle mich jedenfalls gut in Form", meinte der Wahl-Tiroler, der einen Top-15-Platz als akzeptabel erachtet. Christoph Sumann, der Weltcup-Gesamt-Neunte und Doppelsieger von Polkjuka vom vergangenen Winter, ist nach einer Erkrankung in der letzten Vorbereitungsphase nicht so weit wie erhofft.

"Mir fehlen einige intensive Einheiten, um auf der Loipe in Topform zu sein", sagte der Steirer. Er will mit guter Schussleistung in Finnland zumindest punkten. Weltcup-Gesamtsieger Michael Greis (GER) hat auch noch Aufholbedarf, die Sicherheit beim Schießen sollte noch besser werden.

Der Weg zum Sieg führt wohl neuerlich über Ole-Einar Björndalen. Der 33-jährige Norweger mit Wohnsitz in Obertilliach hält bei 74 Erfolgen. Die nächsten in der Ewigen Bestenliste, der Franzose Raphael Poiree (44) und der Deutsche Sven Fischer (33), haben ihre Karrieren beendet.

Björndalen jagt hingegen weiter über die Loipen, seine gute Laufform hat er bereits vergangenen Samstag mit Rang fünf im Langlauf-Weltcup bewiesen. Seine "Ausflüge" in die andere Sparte sind rar, Langlauf-Olympiasiegerin Julia Tschepalowa (Russland) wechselte hingegen im Frühling fix zum Biathlon. (APA)