Wien - In Reaktion auf die vom Kontrollamt festgestellten Abrechnungs-Mängel im "International Theatre Vienna" kündigt Kulturstadtrat Mailath-Pokorny eine "generelle Verstärkung der Abrechnungskontrolle bei Theatersubventionen" an. ÖVP und Grüne sahen sich nach der Sondersitzung des Kontrollausschusses am Mittwoch in ihrer Kritik an der Vorgehensweise der SPÖ bestätigt.

Das Kulturamt der Stadt Wien hat laut Kontrollamtsbericht mit dem International Theatre vereinbart, dass dieses 90.000 Euro im Zeitraum 2007 bis 2010 in Raten zurückzahlen wird. Als weitere Konsequenz wurde der Förderungsbetrag für das Theater im Jahr 2007 von ursprünglich vorgesehenen 130.000 Euro auf 100.000 Euro gekürzt. Die 90.000 Euro an Überschuss errechnete das Kontrollamt aufgrund von Schätzungen, die von jährlich "zumindest 30 nicht ordnungsgemäß abgerechneten Veranstaltungen" ausgehen.

Personalressourcen

Nun soll es weiterführende Konsequenzen geben, die sich nicht mehr nur auf das "International Theatre" beziehen. Mailath-Pokorny wolle zusätzliche Personalressourcen der MA 7 mit Kontrollaufgaben beauftragen, "verstärkte Kontrolle vor Ort" vollziehen und in den Wiener Theatern auch feuerpolizeiliche, sicherheitstechnische und veranstaltungspolizeiliche Standards überprüfen.

ÖVP und Grüne betonten erneut, "missverständlich oder vielleicht nicht vollständig" informiert worden zu sein, sagte die Grüne Ausschuss-Vorsitzende, Waltraut Antonov. Es habe vorerst nur geheißen, dass statt 130.000 Euro jährlich künftig 100.000 Euro "angemessen" seien, um das Theater ohne künstlerische Einbußen zu führen, ohne die dahinter liegende Kontrollamts-Kritik an den Abrechnungen zu benennen, sagte ÖVP-Kultursprecher Wolf. Daher wurde ein neuer Subventionsmodus im Gemeinderat beschlossen. Mailath- Pokorny hielt hingegen erneut fest, dass "er im Kontrollausschuss stets korrekte Aussagen getroffen" habe. (APA)