"Alles unverändert zu lassen, ist keine Lösung", erklärte Kovacs. Finanzdienstleistungen sind seit 30 Jahren von der Mehrwertsteuer befreit. Doch Banken und Versicherungen können deshalb auch nicht wie andere Unternehmen die Steuern ihrer Anschaffungen abziehen. Dies schlägt sich in höheren Preisen für deren Kunden nieder. Kovacs sagte, er rechne damit, dass die Verbraucher von der Entlastung der Finanzbranche profitieren sollten.
Mit Widerstand ist zu rechnen
Der Kommissar räumte kürzlich aber schon ein, dass sein Vorstoß auf Widerstand der Mitgliedsländer stoßen dürfte. Die Berechtigung der Finanzdienstleister, Vorsteuer abzuziehen, wären zunächst ein Einnahmeverlust für die Staatskasse. Ob danach die Produkte wirklich günstiger würden und einen größeren Absatz fänden, sodass der Steuerausfall zumindest ausgeglichen würde, ist ungewiss. Eine große europäische Versicherung schätzte die Ersparnisse auf Hunderte Millionen Euro.