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Martin Wabl

Foto: APA/ MARKUS LEODOLTER
Graz - Der pensionierte steirische Richter Martin Wabl darf seine Theorien im Fall Natascha Kampusch vor gericht erklären. Er vertritt nach wie vor die Meinung, dass Nataschas Mutter, Brigitta Sirny, an der Entführung beteiligt war. Diese hatte ihn auf Unterlassung geklagt, woraufhin er seine Theorien nun vor dem Bezirksgericht Gleisdorf beweisen will, was er nach zwei Gerichtsentscheiden nun darf.

Wabl hatte stets behauptet, dass Sirny nicht Opfer, sondern Mittäterin an der Entführung ihrer Tochter war. Die Mutter hatte ihn daraufhin auf Unterlassung geklagt und recht bekommen. Doch der pensionierte Richter reichte eine Klage auf Wiederaufnahme ein, der nun letztendlich stattgegeben wurde. Ein Einspruch von Brigitta Sirny wurde dagegen vom Landesgericht für Zivilrechtssachen in Graz verworfen.

Wabl möchte nun bei einem Verfahren in Gleisdorf beweisen, dass er mit seinen Äußerungen recht hatte. Dazu sollen rund ein Dutzend Zeugen gehört werden, darunter Natascha Kampusch selbst und ihr Vater. Dazu weitere Personen, die nach Wabls Angaben Hinweise auf eine behauptete Verstrickung der Mutter in die Entführung des Mädchens geben sollten. Unter anderem sollen mehrere Nachbarn von Brigitta Sirny aussagen, ein früherer Lebensgefährte sowie einer der damals ermittelnden Beamten.

Natascha Kampusch war als Zehnjährige auf dem Schulweg in Wien entführt und acht Jahre lang in einem Haus in Niederösterreich festgehalten worden. Nach der Flucht der jungen Frau haben Ermittler öffentlich wiederholt darauf hingewiesen, dass der Entführer Wolfgang Priklopil ein Einzeltäter gewesen sei. (APA)