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Ex-Vorstand Christian Büttner

Foto: AP/Punz
Wien - Das Geständnis seines früheren Bawag-Vorstandskollegen Johann Zwettler habe ihn "sehr getroffen", sagte Büttner in einer teils sehr laut vorgetragenen Rede. "Ich wurde bewusst und klar hintergangen, um meine Unterschrift unter die Bilanzen 1998 und 1999 zu bekommen".

"Ich habe auf Stopp gedrückt, aber die Walze des Vorstands ist weitergefahren", versuchte sich Büttner zu rechtfertigen. "Haben Sie den Stopp-Knopf richtig gedrückt?", fragte Richterin Claudia Bandion-Ortner nach. Zwettler hatte am Montag in seinem Geständnis erklärt, er habe damals nicht die Stopptaste gedrückt und bedauere dies unendlich.

Im Laufe der Verhandlung kam es sogar zu Schreiduellen im Großen Schwurgerichtssaal des Wiener Landesgerichts, insbesondere als sich auch Büttners Verteidiger Erich Müller lautstark einschaltete.

Untreue kein Thema

Zwettlers Verteidiger Gerald Toifl wollte von Büttner wissen, ob er mit jemand anderem als mit Zwettler über die Bewertung der von Flöttl übertragenen Bilder gesprochen habe. Büttner verneinte dies, er habe auf seinen damaligen Vorstandskollegen Zwettler vertraut. Daraufhin hielt ihm Staatsanwalt Georg Krakow vor, dass er sich bisher im Prozess immer wieder als im BAWAG-Vorstand "ausgegrenzt" dargestellt habe, aber nun auf das besondere Vertrauensverhältnis im Vorstand poche. "Untreue war überhaupt kein Thema", betonte Büttner, damals hätte er überhaupt nie an so etwas gedacht. "Immer dann, wenn Sie 'ganz klar' sagen, weichen Sie aus", konterte Krakow.

Ex-BAWAG-Vorstand Hubert Kreuch schilderte ein Treffen vom 19. April 1999, an dem auch Wolfgang Flöttl teilgenommen habe. Flöttl sei aus Japan gekommen und habe die Verlängerung der Yen-Option vorgeschlagen. An dem Treffen habe auch sein damaliger Vorstandskollege Josef Schwarzecker teilgenommen. Als Kreuch offenbar aus Aufzeichnungen vorlas, interessierte sich das Gericht für seinen Kalender: Schließlich übergab Kreuch seine Aufzeichnungen dem Gericht. (APA)