Madrid - Nach neusten Studien steht vor allem dem Süden Spaniens klimatisch gesehen eine "Afrikanisierung" bevor, prophezeien spanische Klimaforscher. Große Teile Andalusiens, in dem vielbesuchte Zentren wie Cordoba, Malaga oder Granada sowie die Touristengebiete der Costa del Sol liegen, würden durch den Klimawandel zur Wüste. Die Luftfeuchtigkeit wird rapide abnehmen, die Temperaturen auf über 50 Grad klettern, und noch bis zum Ende des Jahrhunderts könnten mehrere Meter Strand durch den Anstieg des Meeresspiegels verschwinden.

Die Klimaforscher befürchten, dass von der "Afrikanisierung" rund zwei Drittel Spaniens betroffen sein werden: Mediterranes Klima würden Urlauber in diesem Fall nur noch an der spanischen Nordküste finden.

Zwar ist Spanien Vorreiter bei der Produktion erneuerbarer Energien: Nur 23 Prozent des in Spanien gewonnen Stroms stammen noch aus der Kernenergie. Dennoch outete die Europäische Union Spanien als säumigstes Land bei der Erfüllung der Klimaschutzregeln von Kyoto. Spanien produziert mit seinen 43 Millionen Einwohnern nach Angaben der UNO genau so viele Treibhausgase wie Argentinien, Chile, Kolumbien, Ecuador, Peru und Uruguay mit einer Gesamteinwohnerzahl von 144 Millionen zusammengenommen. (APA/red)