Denn ab 2008 würden die eingeschlagenen Emissionsreduktionen zu greifen beginnen, versicherte Umweltminister Josef Pröll (VP), sodass alles in die Wege gleitet sei, dass die derzeitige Fehlsumme von 25 Millionen Tonnen Treibhausgasen im Jahr in Österreich nicht schlagend würde: "Die Frage nach Strafzahlungen werden wir uns nicht stellen müssen", versicherte er. Die zuletzt genannte Zahl von 1,5 Mrd. Euro Strafzahlungen (die sich übrigens über die gesamte Kioto-Laufzeit von 2008 bis 2012 bezieht) basiere nämlich auf Zahlen des Jahres 2005. "Und das Jahr 2005 ist nicht das Jahr der Zielerreichung."
Erhöhung der Mineralölsteuer
Die Erhöhung der Mineralölsteuer würde das Verkehrsverhalten einbremsen, ebenso wie den Tanktourismus, versicherte er. Und Brüssel müsse, etwa im Rahmen der Wegekostenrichtlinie, Instrumente schaffen, die der exponierten Lage Österreichs als Transitland Rechnung trägt. Denn: Der Verkehr ist "Klimakiller Nummer eins", hob er hervor. Seit 1990 haben sich die Emissionen in dem Bereich verdoppelt, weshalb in der Klimastrategie des Bundes ein Wachstum von gut 32 Prozent beim Verkehr bis 2010 als Erfolg gilt. Für Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SP) ist eine "Ökonomie der Energiepolitik" notwendig. Es dürfe nicht sein, dass Biomasse-Ausbau, etwa bei Holzpellets, zu einer Rohstoffverknappung für die Papierindustrie führe. "Wichtig wird sein, wo wir CO2-Reduktionen am schnellsten und am günstigsten erreichen", sagte er. Als Beispiel nannte er im Bereich Gebäude mehr Fern- und Nahwärme.
Dieser kurzfristige Ansatz müsse mit einer Langfrist-Strategie unterlegt werden, denn: "Klimapolitik hat keine Chance, wenn nicht im Bereich der Technologien eine ähnliche Revolution stattfindet wie bei den Informationstechnologien. Mit gängigen Technologien kommen wir schnell an Grenzen." Umso mehr, als bis 2050 die österreichische Bevölkerung auf 9,5 Millionen Menschen anwachsen werde.
Forschungsbedarf