Dass die GPA über ihren Verhältnissen lebe, also mehr Geld ausgibt, als sie einnimmt, wie hohe GPA-Funktionäre bemängeln, bestreiten sowohl GPA-Bundesgeschäftsführerin Dwora Stein als auch ÖGB-Finanzchef Clemens Schneider. Die GPA bediene all ihre Verbindlichkeiten und Außenstände und das negative Eigenkapital sei ausschließlich in den Pensionsabfindungszahlungen des ÖGB begründet, durch die sie buchhalterisch mit zwölf Millionen Euro belastet worden sei.
Im Gegenzug sei die GPA aber aus den Veräußerungserlösen des ÖGB_bedient worden. Das freilich nicht im gleichen Ausmaß, nämlich nur mit 4,8 Millionen Euro.
Die aktuellen jährlichen Einnahmen beziffert Stein mit 42 Millionen Euro. Sie sollen laut dem – einstimmig beschlossenen – Aktionsprogramm „Change 2010“ wie die Mitgliederzahl kontinuierlich steigen. Binnen drei Jahren will die GPA massiv um Beitragszahler werben und 300.000 Mitglieder zählen.
Grund, vom eingeschlagenen Sparprogramm abzugehen, sind diese ambitionierten Pläne natürlich nicht, man spare seit Jahren eisern, versichert Stein. Außerdem gibt es in der Gleichung noch eine große Unbekannte: Die Pensionsregelung für die aktiven ÖGB-Beschäftigten. Sie ist derzeit in Verhandlung und kann für die Gewerkschafter rund um ihren Vorsitzenden Wolfgang Katzian noch Unannehmlichkeiten bringen.
Auch die Befürchtung einiger Mitglieder des Bundesvorstands, dass es für die GPA in den nächsten Jahre düster aussehe, wenn das Programm 2010 nicht greife, teilt Stein nicht. Das Change-Programm sei ambitioniert, aber zu schaffen. Die GPA sei bereits wieder der größte Einnahmenbringer des ÖGB. Und: Es sei 2005 viel schlimmer gewesen, damals sei das Eigenkapital mit 41 Mio. Euro negativ gewesen.