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Lawrence Weiners Arbeit am Flakturm ohne Werbung.

Foto: APA/Mackinger
Lawrence Weiner am Flakturm im Esterházypark: 1991 angebracht, um der Opfer des Zweiten Weltkriegs zu gedenken, kürzlich von der Stadt Wien für 80.000 Euro renoviert, seit einigen Tagen pikant erweitert. Das Haus des Meeres behauptet nun neongrell von sich, im Frieden der Nacht in Stücke zerschmettert worden zu sein. So jedenfalls steht es derzeit (noch) auf der Spitze des Flakturms zu lesen.

Weil: Kunst hin oder her, scheint man sich im Tempel der heimischen Binnenaquarianer gedacht zu haben, wir müssen auf uns aufmerksam machen, werben für die hoffentlich wieder genesenen oder ersatzweise lebend geangelten Haie, die hinter meterdickem Beton sonst gar keiner sieht. Und so geschah es.

Wer leitet, was "Haus des Meeres" heißt, kann sich durchaus als Hausherr fühlen. Und ein Hausherr kann schließlich seit immer schon mit seiner Fassade machen, was er will. Und Werbung ist immer gut. Und: Mir san mir!

Also, liebe Freunde der Unterwasserwelt: So diese Stadt noch irgendwie bei Sinnen ist, werdet ihr demnächst schon von Beamten Besuch bekommen, die ein wenig ranghöher sind als ihr. Die werden euch nahelegen, die Aufschrift zu entfernen. Solltet ihr euch weigern, wird's knapp in der Fischfutterkasse. (mm / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 29.11.2007)