Wien - Umgelegt auf Jahres-Vollzeitäquivalente sollen durch die Fußball-Europameisterschaft EURO 2008 rund 5.400 Jobs in Österreich geschaffen werden. Dies geht aus einer Studie des Sportökonomieinstituts Sports Econ Austria hervor, die im Auftrag der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) durchgeführt wurde.

Von den rund 5.400 Vollzeit-Jobs, die im Zuge der EURO 2008 direkt oder indirekt entstehen, werden die größten Arbeitsplatzzuwächse im Infrastruktur- und im Tourismusbereich erwartet, so das Studienergebnis. Rund 1.800 Arbeitsplätze werden bei der Errichtung der Infrastruktur für die Fußball-Europameisterschaft - wie etwa U-Bahn- oder Straßenbau - geschaffen. In der Tourismusbranche sollen mehr als 3.000 Vollzeitjobs entstehen.

Wie viele Arbeitsplätze davon langfristig sind, sei noch nicht berechnet worden, so Co-Studienautorin Anna Kleissner. Schätzungen der WKÖ gehen davon aus, dass rund 1.000 Jobs auch nach der EURO 2008 bestehen bleiben.

Impulse

Auch das Arbeitsmarktservice AMS rechnet durch die EURO 2008 mit einem Impuls für den Arbeitsmarkt und schließt sich dem Studienergebnis an. Vor allem in den Bereichen Sicherheit, Tourismus und in der Transportbranche würden zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen, sagte AMS-Sprecherin Beate Sprenger.

Kritischer wird das Studien-Ergebnis von Markus Marterbauer vom Wirtschaftsforschungsinstituts Wifo gesehen. "Die Erfahrung der Vergangenheit hat gezeigt, dass sportliche Großveranstaltungen wie etwa die Olympischen Spiele überschätzt werden." Welche konkreten ökonomischen Auswirkungen die Fußball-Europameisterschaft auf Österreich haben wird, konnte Marterbauer nicht sagen, da das Wifo diesbezüglich keine Untersuchung durchgeführt habe. (APA)