Siegerentwurf von Clemens Kirsch sieht rosafarbene japanische Kirschbäume als Farbtupfer in der Kärntner Straße

Foto: STADT WIEN / CLEMENS KIRSCH&PETER RESCH
Wien - Wiens teuerstes Pflaster wird neu gestaltet: Die Fußgängerzonen des Zentrums sollen nach der Fußball-EM im Juni 2008 ein anderes Gesicht erhalten. Nach Querelen Anfang des Jahres war ein Wettbewerb für die Neugestaltung von Graben, Kärntner Straße und Stephansplatz initiiert worden. Am Mittwoch präsentierten Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel (ÖVP) und Planungsstadtrat Rudolf Schicker (SPÖ) friedlich miteinander den Sieger.

Betonplatten statt Pflaster

Bei der Neugestaltung soll das kleinteilige, stöckelschuhgefährdende Pflaster aus den 1970er Jahren entfernt werden. Die neuen, 60 Zentimeter langen Platten sollen im Gegensatz zu den jetzigen auch Lkw-Anlieferungen standhalten.

Der junge Architekt Clemens Kirsch sieht quer zur Straße verlaufende Platten in drei Graustufen vor. Beim Stephansdom ändert sich das Plattenmuster. Aus der Höhe betrachtet, wird ein Gräberfeld aus abstrakten Kreuzen rund um den Dom zu erkennen sein. Rosafarbene japanische Kirschbäume sollen als Farbtupfer in der Kärntner Straße gepflanzt werden.

Baubeginn soll nach dem Ende der EM sein, Bauende vor dem Advent 2009. Während des Weihnachtsgeschäfts 2008 wird eine Baupause eingelegt. Das Wettbewerbssieger wird allerdings selten 1:1 umgesetzt, warnt Planungsstadtrat Schicker den jungen Architekten Kirsch: "Die Mühlen der Ebene mit den Magistratsabteilungen werden Sie jetzt noch erleben."

Die zur Verfügung stehenden Mittel für das Projekt betragen 15 Mio. Euro - wovon die Stadt 80, der Bezirk 20 Prozent trägt. Anfang des Jahres begann ein heftiger Disput zwischen der ÖVP-Bezirksvorsteherin und der SPÖ-Stadtregierung um die Finanzierung der Arbeiten am maroden Pflaster. Zufrieden zeigte sich Stenzel: Natürlich hoffe sie "als kleine Bezirksvorsteherin", dass der Löwenanteil aus dem Zentralbudget der Stadt komme. (APA)