Beaver Creek - Im alpinen Herren-Weltcup wird es im kommenden März wohl einen neuen Gesamtsieger geben. Nachdem sich Aksel Lund Svindal so schwer verletzt hat, dass der norwegische Titelverteidiger unter Umständen bis Februar pausieren muss, sind die Karten mit einem Schlag neu gemischt. Und das beste Blatt dürfte Benjamin Raich in der Hand haben.

Nur die hervorragende körperliche Konstitution Svindals, der vor Beaver zwei der vier Saisonrennen gewonnen hatte, bewahrten ihn vor noch schwereren Verletzungen. Zwischen vier und acht Wochen muss Svindal, der im Vail Medical Center wegen seiner Knochenbrüche im Gesicht von plastischen Chirurgen operiert worden war, pausieren. Auch die Konkurrenz ist betroffen: "Wir kennen uns in diesem Geschäft so gut, dass uns jede schwere Verletzung nahe geht. Egal, wen es betrifft", sagte ÖSV-Herrenchef Toni Giger.

Raich selbst war es zunächst am wichtigsten, Svindal gute Besserung zu wünschen. Auch den Sturz schaute er sich nicht an, "weil ich mich lieber mit positiven Dingen auflade." Klar sei aber: "Er war einer der Top-Konkurrenten um den Gesamtweltcup. So gesehen wird es leichter, aber deshalb nicht leicht. Da sind viele Andere, die mitmischen", sagte Raich am Vorabend der Superkombination.

Das Mammut-Programm von fünf Rennen in der extremen Höhenlage von Colorado fordert die Athleten bis zur völligen Erschöpfung. "Das ist fast schon bedenklich. Man muss doch den Athleten Möglichkeiten zu Pausen geben, ohne dass sie auf ein Rennen verzichten müssen", findet Raich.

Zumindest in diesem Jahr müssen die Herren aber wenigstens nicht sofort zurück über den Atlantik zum Abfahrtstraining in Val d'Isere hetzen. Denn die Abfahrt in Frankreich findet als WM-Generalprobe ausnahmsweise erst im Februar statt. (APA/red)