Wien - Der börsenotierte Sek- und Spirituosenhersteller Schlumberger hat im ersten Halbjahr 2007/08 bei Umsatz und Ergebnis weiter zugelegt. Als Wachstumstreiber hat sich das Exportgeschäft erwiesen. Zudem sei es gelungen, die Produktivität deutlich zu steigern, zogen die beiden Schlumberger-Vorstände Gerhard Lacher und Eduard Kranebitter am Donnerstag Bilanz.

Aus derzeitiger Sicht und unter Berücksichtigung des für die Branche überaus wichtigen Weihnachtsgeschäfts könne auch davon ausgegangen werden, dass die Prognosen für das Gesamtjahr halten, wurde betont. Wie berichtet, will Schlumberger beim Umsatz einstellig und beim Ergebnis zweistellig wachsen.

Bei einem Umsatz von 83,1 Mio. Euro (+1,2 Prozent) hat das Betriebsergebnis (EBIT) von -932.000 Euro auf +577.000 Euro ins Positive gedreht. Dabei sei zu berücksichtigen, dass die Entkonsolidierung der Freihof-Destillerie, die an die Vorarlberger Hämmerle Vermögensverwaltung verkauft wurde, im Ergebnis enthalten sei, so Lacher. Das Unternehmen sei aber "entsprechend dem Business-Plan unterwegs", zeigte man sich zufrieden.

Reduktion der Mitarbeiterzahl

Der Verkauf von Freihof habe auch zur Reduktion im Personalstand um 30 auf 222 Mitarbeiter beigetragen. Die Produktivität hat sich im Halbjahr um 14 Prozent verbessert. Der Bilanzgewinn ist im Berichtszeitraum von 5,1 auf 8,7 Mio. Euro (inkl. Gewinnvortrag) gestiegen. Die Eigenmittel lagen zum Halbjahresstichtag 30. September 2007 bei 38,8 Mio. Euro, was eine solide Eigenmittelquote von 34,1 Prozent bedeute.

Die Exporte im ersten Halbjahr haben den Angaben zufolge um 21 Prozent zugelegt, wobei erneut der "äußerst positive Geschäftsverlauf in Deutschland" hervorzuheben sei, so Lacher. Gut entwickelt habe sich zudem der Duty Free/Travel Value-Bereich, was zeige, dass Schlumberger von ausländischen Gästen gerne als typisch österreichisches Mitbringsel gekauft werde.

Ungarn-Tochter "voll auf Kurs"

Neben der guten Umsatz- und Absatzentwicklung bei der deutschen Schlumberger-Tochter befinde sich die Nahrungsmittel-Tochter Appelt nach wie vor in der Konsolidierungephase. Gegensteuern wolle man mit neuen Produkten wie etwa dem zuletzt eingeführten Kinder-Lernteller "Tombolino" oder der wiedergekehrten Marke "Creme 21". Die Ungarn-Tochter Zwack Unicum befinde sich trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation im Land "voll auf Kurs" und liefere sogar Umsatzzuwächse.

"Entwicklungspotenzial" sieht Lacher auch bei der Schlumberger-Aktie. Vor allem der per 15. Oktober 2007 erfolgte Aktiensplit im Verhältnis 1:10 soll sich positiv auf den Kurs auswirken. Die Aktie werde damit leichter handelbar, hieß es. Zudem sei die Dividendenrendite von 3,5 bis 4,5 Prozent "attraktiv". Schlumberger-Stammaktien notierten zuletzt unverändert bei 19,90 Euro.

Preiserhöhung

Wie berichtet, steht den Österreichern eine kräftige Preiserhöhung bei Sekt ins Haus. Bei Schlumberger sind laut Kranebitter Steigerungen zwischen zehn und 15 Prozent ab Jahresbeginn 2008 zu erwarten. Die Gründe dafür liegen zum einen in den deutlich höheren Preisen für Grundwein - diese sind in Österreich seit 2004 um 140 Prozent gestiegen - und zum anderen in den um 10 bis 20 Prozent gestiegenen Logistikkosten. Auch die gestiegenen Glaspreise spielen bei der Kalkulation eine Rolle. In den vergangenen drei Jahren sei der Preis um 31 Prozent gestiegen, da es Engpässe auf dem europäischen Glasmarkt gebe, so Kranebitter.

Zum Teil abfedern wolle Schlumberger die höheren Preise mit mehr Marketing-Aktivitäten, hieß es. Neben einer neuen Plakat-Serie, die mit der "Bekömmlichkeit" von Schlumberger wirbt, sei 2008 auch wieder ein neues Produkt geplant, gab sich Kranebitter noch bedeckt.

Eduard Kranebitter (50) übernimmt mit 1. Jänner 2008 den Vorstandsvorsitz der Schlumberger AG von Gerhard Lacher (59), dessen Vertrag turnusmäßig ausläuft. Kranebitter ist seit Anfang 2006 Vorstand für Marketing und Vertrieb bei Schlumberger. Herbert Jagersberger wurde per Jahresbeginn 2008 zum Vorstandsmitglied bestellt. Lacher bleibt weiterhin als Berater für Schlumberger tätig. (APA)