Paris - Im historischen Zentrum der südfranzösischen Stadt Avignon steht ein Gefängnis zum Verkauf. Das französische Finanzministerium, das ungenutztes Staatseigentum an den Mann bringen will, bietet das ehemalige Gefängnis Sainte-Anne mit einer einzigen Auflage an: Zumindest ein Teil des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes muss in ein Spitzenhotel mit 110 Zimmern umgewandelt werden. Das dreistöckige rechteckige Gebäude mit Innenhof stammt aus dem 13. Jahrhundert und diente zunächst als Irrenhaus. Mit seiner Nähe zum Papst-Palast gilt es als touristische Toplage. "Als das Gefängnis 2003 geschlossen wurde, wollte die Stadt es kaufen und ein Hotel daraus machen", sagt Avignons Bürgermeisterin Marie-Josee Roig. "Leider war es zu teuer." Deshalb können jetzt interessierte Hoteliers ihr Glück versuchen. Gebote müssen bis zum 23. Januar eingereicht werden. Kleiner Hinweis: Die Regierung rechnet mit einem Preis von mindestens vier Millionen Euro. Wer diesmal leer ausgeht, muss nicht traurig sein. In den kommenden Jahren sollen zahlreiche weitere geschlossene Gefängnisse unter den Hammer kommen. (APA/AFP)