Addis Abeba - Nach mehr als einem Jahr haben Äthiopien und die US-Kaffeehauskette Starbucks ihren Patentstreit beigelegt. "Wir wollen die Missverständnisse hinter uns lassen", sagte Starbucks-Chef Howard Schultz am Donnerstag bei einem Treffen mit dem äthiopischen Ministerpräsidenten Meles Zenawi. Auch Meles sprach von einem Neubeginn. Starbucks-Chef Schultz kündigte den Aufbau eines Zentrums zur Unterstützung von Kaffeeproduzenten an. Starbucks hatte vor wenigen Jahren ein ähnliches Zentrum in Costa Rica gegründet, das die Qualität des Kaffees verbessern und die Ausbeute für Produzenten erhöhen soll.

Exporte

Äthiopien ist der sechstgrößte Kaffeeproduzent der Welt und der größte in Afrika. In dem ostafrikanischen Land wachsen besonders gute Sorten, die auch Starbucks teils zu hohen Preisen verkauft. Starbucks bezieht rund sechs Prozent seines Bedarfs aus Äthiopien und möchte die Menge bald schon verdoppeln.

Patente

Der Patentstreit hatte begonnen, als die US-Patentbehörde die Markenrechte für den äthiopischen Kaffee nicht dem Erzeugerland, sondern Starbucks zugesprochen hatte. Schon im Juni hatte Starbucks eingelenkt und die drei äthiopischen Kaffeesorten Sidamo, Harar und Yirgacheffe auf der ganzen Welt als Warenzeichen anerkannt. Laut Entwicklungshilfs-Organisationen kann Äthiopien deutlich mehr an seinen hochwertigen Bohnen verdienen, wenn es die Markenrechte besitzt. (APA)