Dass Pflanzen über ihre Wurzeln Lebensgemeinschaften mit Pilzen eingehen, ist lange bekannt. Es handelt sich dabei vielfach um klassische Symbiosen, die beiden Partnern nützen. Die Pilze verbessern die Versorgung der Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen wie beispielsweise Phosphor, der Pilz erhält dafür Kohlenhydrate als Nahrung. Erst durch die Methoden der modernen Molekularbiologie lässt sich das wahre Ausmaß der Mykorrhiza erforschen. Solche Forschungsarbeiten werden unter anderem dadurch erschwert, dass sich bei weitem nicht alle Mykorrhizapilze im Labor als Reinkulturen züchten und vermehren lassen.
Seltene Lebensräume
Birgit Fuchs und Cornelia Moser von der Arbeitsgruppe Ökologie und Diversität der Pflanzen der Uni Salzburg untersuchten unter der Leitung von Kurt Haselwandter, Professor an der Universität Innsbruck, seltene Pflanzen aus Feuchtbiotopen einerseits und einer trockenen Kalkschutthalde andererseits. Beide Lebensräume, sowohl die Feuchtbiotope als auch trockenen Kalkschutthalden, gelten als selten und gefährdet.
Es zeigte sich, dass alle untersuchten Pflanzen - darunter auch Pflanzen der Roten Liste wie z. B. Gekielter Lauch (Allium carinatum), Echte Betonie (Betonica officinalis), Kleines Mädesüß (Filipendula vulgaris), Färber-Scharte (Serratula tinctoria) oder Berg-Laserkraut (Laserpitium siler) - mehr oder weniger mit Pilzen in den Wurzeln kooperierten, also eine Mykorrhiza aufwiesen.
Bedeutung
Art und Weise der Zusammenarbeit ist dabei sehr unterschiedlich. Manche Pilzarten sind sehr spezifisch für einzelne Pflanzenarten oder auch Standorte. Andere wiederum sind weniger wählerisch und eher unspezifisch. Die Wissenschafter gehen aber generell davon aus, dass den Mykorrhiza-Pilzen jedenfalls teilweise eine große ökologische Bedeutung zukommt. Anders ausgedrückt: Ohne die Pilze können bestimmte Pflanzen nicht oder nur schlecht gedeihen.