Die EU-Kommission will Ende Februar die Weichen für einen einheitlichen europäischen Standard für Handy-TV stellen. Die Verkehrsminister der 27 Mitgliedstaaten haben sich bei ihrem Treffen am Donnerstag in Brüssel darauf verständigt, das DVB-H, die Technik die demnächst auch in Österreich verwendet wird, in die offizielle Liste der EU-Standards aufgenommen wird. Damit könnte die Fußball-Europameisterschaft ein "Anstoß für eine neue technologische Anwendung sein", sagte EU-Medienkommissarin Viviane Reding.

Fans

"Millionen von Fußballfans werden entscheidend sein, dass das mobile Fernsehen in Europa den notwendigen Anschub bekommt", so Reding. DVB-H werde Ende Februar in die EU-Normenliste eingehen, alle Mitgliedsstaten bei ihren Regelungen unterstützen. Der Standard werde zwar nicht verpflichtend, es gebe aber "einen unumkehrbaren Trend in diese Richtung", sagte Reding.

19 EU-Staaten setzten bei ihren Aktivitäten für mobiles Fernsehen auf DVB-H, dies sei "der beste Standard, den es gibt". Nun gehe es darum, die noch bestehenden Hürden beim europaweiten Einsatz auszuräumen und der Industrie "Rechtssicherheit" zu geben. Der Markt könnte bis 2011 auf 20 Mrd. Euro anwachsen und 500 Millionen Kunden erreichen, sagte Reding, "und wir möchten, dass die europäische Industrie den Löwenanteil dieses interessanten Marktes an sich ziehen kann".

Andere Technik

Laut EU-Kommission sträubten sich vor allem Großbritannien und Deutschland gegen den Standard, weil sie bisher eine andere Technik - einen in Südkorea verbreiteten Standard - favorisiert haben. Die Niederlande wiederum lehnten eine Einmischung der EU bei der Standard-Setzung generell ab. Reding rief in Richtung Großbritannien "auch jene Länder, die sich nicht für die Europameisterschaft qualifiziert haben" den Widerstand aufzugeben: "Seien sie sportlich, machen sie mit", sagte sie.

In Österreich wurden im Sommer die gesetzlichen Weichenstellungen für DVB-H gelegt. Die Ausschreibungsfrist für die Sendeplattform Mux D läuft noch bis zum 14. Dezember.(APA)