Im vergangenen Jahr hoben das Land Vorarlberg und die Fundación Bilbaoarte ein Kunstaustauschprojekt ins Leben. Je zwei spanische Künstler leben und arbeiten zwei Monate lang in Bregenz und zwei Vorarlberger in Bilbao. Kuratiert wird dieses artist-in-residence-Programm von Winfried Nussbaummüller (KUB). Er lud Amaia Vicente (31) und Ektor Rodríguez (33) ein, die abschließend nun ihre Ausstellung "friEdhOf" präsentieren.

Mit Schokolade bildet Vicente diverse Körperteile wie etwa Nasen oder Ohren nach. Mit diesen Humanoidpralinen möchte sie einen "Kreislauf der Begierde" nachvollziehen, wie er auch für den Kunstmarkt von Bedeutung sei. Der Sammler kauft bzw. verschlingt Kunst wie unsereins Schokolade. Süßer Kannibalismus ist der Titel der Perfomance. Die Vernissagengäste werden zur Kunstvernichtung aufgefordert.

Sie werden sich den Süßstoff angesichts der apokalyptischen Visionen von Ektor Rodríguez zu Gemüte führen. Denn auch er überlegt sich, wohin uns das Elend mit dem Kapitalismus führen könnte. Mittels digitalen Drucken entwirft er ein Zerrbild des Konsumismus unserer Tage. Diese "heavy duty treated papers" arrangiert er zu dreidimensionalen Gebilden. (mh / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30.11.2007)