Während Albrecht für den ersten Schweizer Weltcup-Sensationssieg seit 1992 (Paul Accola) sorgte und US-Favorit Bode Miller nur Vierter wurde, blieben die Österreicher im ersten Rennen der Mini-WM in Colorado nicht nur ohne Podestplatz, sondern kassierten eine schwere Niederlage. Bester ÖSV-Fahrer war Rainer Schönfelder, der mit 1,39 Sekunden nur auf Platz sieben landete. Nächstbester ÖSV-Fahrer war Romed Baumann als 18. Nur Schönfelder, Baumann und Slalom-Weltmeister Mario Matt kamen für den ÖSV in die Punkteränge.
Raich patzte im Slalom
Während Matt aber schon in der Abfahrt zu viel Rückstand kassiert hatte und nur 28. wurde, patzten einige Favoriten im Slalom. Darunter auch Benjamin Raich, der nach einem Ausrutscher als 36. sogar punktlos blieb. Raich verpasste damit auch die Chance, von Svindal die Weltcupführung und bei der Siegerehrung eine Trophäe aus den Händen von Ex-Tennisstar Andre Agassi zu übernehmen.
62 Läufer hatten die Abfahrt auf der verkürzten aber dennoch anspruchsvollen Raubvogelpiste in Anspruch genommen. Bestzeit erzielte dabei wenig überraschend der Schweizer Didier Cuche, der seine Favoritenposition für die Spezialabfahrt am Freitag bekräftigte. Während Abfahrts-Weltcupsieger Cuche danach auch noch den Slalom bestritt, waren drei Top-Downhiller beim Finale nicht mehr dabei.
Hermann Maier verzichtete wie angekündigt auf den Slalom, gab sich nach Platz zehn und 0,89 Sek. Rückstand in der Kombiabfahrt auf Cuche aber sehr nachdenklich. Michael Walchhofer verzichtete trotz Platz vier spontan auf einen Slalomstart, um sich ganz auf die Abfahrt zu konzentrieren. Der Abfahrts-Dritte Marco Büchel wurde wegen eines nicht regelkonformen Anzugs disqualifiziert.
Im Slalom, der wegen der europäischen Prime-Time-Serien im TV extrem spät begann, verabschiedete sich dann von den Favoriten ausgerechnet Raich als Erster aus dem Rennen um Spitzenplätze. Der Tiroler, der schon nach Platz 18 in der Abfahrt unzufrieden gewesen war, rutschte bei einem Linksschwung aus und musste zurücksteigen.
"Ein typischer Innenskifehler"
Zwar vermied der Allrounder aus Tirol damit einen Ausfall wie im Vorjahr, mehr als Platz 37 war aber nicht mehr drin. "Ein typischer Innenskifehler. Ich bin zu gerade reingefahren, hatte zu früh Druck und dann war es schon vorbei", bedauerte Raich. Zu viel Risiko habe er auf keinen Fall genommen. "Bis dahin bin ich sehr gut gefahren. Das kann passieren, sollte es aber nicht", sagte der Tiroler, der erst am späteren Nachmittag (Ortszeit) über seinen Start in der Spezialabfahrt entscheiden wollte. "Ich muss noch mit den Trainern reden, aber es ist gut möglich", so Raich.
Auch Slalom-Spezialist Schönfelder, der nach der Abfahrt noch sehr optimistisch gewesen war und im Vorjahr hinter Svindal und Marc Berthod Platz drei belegt hatte, kam im Slalom bereits mit Rückstand ins Ziel. Der Kärntner war dennoch nicht unzufrieden.