Bei einem mysteriösen Flugzeugabsturz im Südwesten der Türkei sind am Freitag alle 57 Insassen der Passagiermaschine ums Leben gekommen. "Es gibt weder Überlebende unter den Fluggästen noch unter den Besatzungsmitgliedern", sagte der Geschäftsführer der betroffenen türkischen Billigairline Atlasjet, Tuncay Doganer.

Das Flugzeug mit 50 Passagieren und sieben Besatzungsmitgliedern an Bord war kurz vor der Landung in Isparta von den Radarschirmen verschwunden und nur zwölf Kilometer vom Flughafen entfernt in den Bergen abgestürzt. Wie es zu dem Unglück kommen konnte, war zunächst ein Rätsel. Die beiden Flugschreiber wurden jedoch gefunden.

Zunächst war von 56 Todesopfern die Rede gewesen. Die Luftfahrtbehörde gab jedoch kurz darauf bekannt, an Bord sei noch ein Baby gewesen, das erst später auf der Passagierliste bemerkt worden sei.

Vom Radar verschwunden

Die Maschine der privaten Chartergesellschaft war auf dem Weg von Istanbul nach Isparta im Südwesten des Landes. Die Wetterbedingungen zur Zeit des Absturzes waren gut, laut Atlasjet hatte das Flugzeug keinerlei technische Probleme, und die als erfahren beschriebenen Piloten standen in Kontakt mit dem Tower und setzten keinen Notruf ab. Um 1.36 Uhr (00.36 Uhr MEZ) verschwand die Maschine plötzlich vom Radar - kurz nachdem der Pilot seine Landung angekündigt hatte.

Hubschrauber entdeckten das Wrack in der Nähe des Dorfes Cukuroren. Der Gouverneur von Isparta, Semsettin Uzun, sagte, die Maschine sei in einer Gegend heruntergekommen, die gar nicht auf der Flugroute lag. "Es ist nicht zu verstehen, wie sie dort hinkommen konnte", sagte er der Nachrichtenagentur Anadolu. Doganer sprach von einem "sehr interessanten Unfall". Es wird erwartet, dass die Auswertung der Flugschreiberdaten Klarheit über die Absturzursache bringt.

Der Rumpf und die Tragflächen brachen bei der Bruchlandung auseinander, und in der Umgebung des Wracks lagen Metallteile und Leichen verstreut, einige noch in ihren Sitzen. In der unzugänglichen Region konnten zunächst nur Hubschrauber landen. (APA/ag.)