Prinzipiell bekennt sich nicht nur die rote Stadtregierung, sondern auch die Opposition zum Nachdenkprozess bezüglich Mittelschule. Darüber, wie das neue Modell konkret aussehen soll, herrscht allerdings noch weitgehend Uneinigkeit.
Während Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl (SPÖ) von einer neuen Form der Gesamtschule träumt, fürchtet die ÖVP-Bildungssprecherin Katharina Cortolezis-Schlager die "Zerschlagung der Gymnasien".
"Die Gesamtschule kann nicht Thema in den einzelnen Gruppen sein, die politische Entscheidung wird im Gemeinderat getroffen", sagt Cortolezis-Schlager, die die Durchlässigkeit dahingehend verbessern will, "dass alle Schulen zur Matura führen". Das letzte Wort hat da aber ohnehin der Bund.
In Wien sind Hauptschulen inzwischen dünn gesät, der Großteil der Kinder, die nicht ins Gymnasium gehen, besuchen eine "Kooperative Mittelschule". "Trotzdem hängen die Bildungschancen noch immer vom Elternhaus ab", sagt Bildungsexpertin Susanne Schöberl.