Salzburg - Die Ermittlungen um die Misshandlungen des vier Monate alten Mädchens Elma in Salzburg haben eine Wende genommen. Laut Staatsanwaltschaft hat der 43-jährige Vater erstmals Zwischenfälle gestanden, bei denen sein Kind verletzt worden ist, allerdings spricht er nur von "Unfällen", Misshandlungen gab er aber keine zu. "Die Mutter wurde auf freien Fuß gesetzt, der Vater bleibt in Untersuchungshaft", so die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Barbara Feichtinger.

Bisher hat der Vater jeden Zusammenhang mit den Verletzungen seiner Tochter vehement bestritten. Bei der Einvernahme durch die Untersuchungsrichterin räumte der in Salzburg lebende Bosnier erstmals ein, dass es mit dem Baby zu "Unfällen" gekommen sei: ein Sturz vom Couchtisch und einmal sei ihm das Baby hinunter gefallen, sagte der Vater des schwer verletzten Babys. Dieses erste Geständnis kann jedoch nicht die erschütternde Zahl von Verletzungen erklären, die im Gutachten der Gerichtsmedizin aufgelistet sind: Knochenbrüche an beiden Oberschenkeln, dazu ist der rechte Arm gebrochen und der Meniskus gerissen.

Verdacht auf Bedrohung

Die vier Monate alte Elma wird zur Zeit auf der Kinderchirurgie im Salzburger Landeskrankenhaus behandelt. Neben den Misshandlungsvorwürfen besteht gegen den 43-Jährigen ein weiterer Tatverdacht: Er soll das Klinikpersonal bei der Einlieferung des Kindes bedroht haben. Sollte irgendjemand das Kind fotografieren, werde das Konsequenzen haben.

Während der Vater bis auf weiteres in U-Haft bleibt, wurde die 28-jährige Mutter der misshandelten Elma "gegen gelindere Mittel" auf freien Fuß gesetzt. Sie musste das Gelöbnis ablegen, nicht zu flüchten und nichts zu verdunkeln. Außerdem muss sie sich künftig anmelden, wenn sie ihr Kind im LKH besucht. Die Frau hatte in der Einvernahme angegeben, das Kind nicht verletzt zu haben. Auch der Bosnier meinte, die 28-Jährige hätte mit den Verletzungen des Kindes nichts zu tun. Während der wegen Eigentumsdelikten vorgemerkte 43-Jährige keine Arbeit hatte, dürfte die Mutter die Familie ernährt haben. Sie arbeitete bei einer Firma in München, verließ in der Früh das Haus und kam erst nach 21.00 Uhr heim. (APA)