Tokio - Ein japanisches Gericht hat der Witwe eines Toyota-Angestellten eine Pension zugestanden, weil ihr Mann sich sprichwörtlich totgearbeitet hatte. Der 30 Jahre alte Ingenieur Kenichi Uchino war an seinem Arbeitsplatz in einem Toyota-Werk in Zentraljapan im Jahr 2002 zusammengebrochen und zwei Stunden später gestorben. Seine Witwe hatte von der japanischen Regierung eine Rente mit der Begründung eingefordert, der Tod ihres Mannes sei ein Arbeitsunfall. Seine zahlreichen Überstunden hätten Herzrhythmus-Störungen hervorgerufen, die seinen Tod verursacht hätten.

Die Witwe Hiroko Uchino hatte versichert, ihr Mann habe allein in dem Monat, in dem er gestorben war, 150 Überstunden geleistet. Ein Inspektor der lokalen Gewerbeaufsicht hatte den Antrag der Frau mit dem Hinweis abgewiesen, Uchino habe "nur" 45 Überstunden gemacht, sein Tod habe mit seinem Beruf nichts zu tun. Am Freitag entschied nun ein Gericht in Nagoya für die Witwe. Der Mann habe 106 Stunden und 45 Minuten Überzeit gearbeitet und "konnte gar nicht mehr nach Hause kommen, weil er soviel zu tun hatte".

Toyota verweigerte in einer Erklärung jeglichen Kommentar und betonte, es handle sich um einen Rechtstreit zwischen einem "früheren Toyota-Beschäftigen und der Regierung". "Wir bedauern zutiefst den Tod eines früheren Angestellten unserer Firma. Wir werden noch größere Anstrengungen unternehmen, um die Gesundheit unserer Mitarbeiter zu schützen". (APA/AFP)