Kampala/Genf - Nach dem neuerlichen Ausbruch des gefährlichen Ebola-Fiebers im Westen Ugandas laufen den Spitälern aus Angst vor Ansteckung die Ärzte und Krankenschwestern davon. In den betroffenen Regionen des zentralafrikanischen Staates herrsche ein Mangel an medizinischem Personal, gab Sam Zaramba, Leiter des ungandischen Gesundheitsdienstes, am Wochenende zu: "Wir haben einen akuten Engpass."

Laut Zaramba sind in Uganda bisher 18 Menschen an der Viruserkrankung gestorben und 61 erkrankt. Gegen Ebola gibt es keine wirksame Therapie, daher verläuft die Infektion bei 50 bis 90 Prozent der Befallenen tödlich. Zwar kann eine Ansteckung durch Ausscheidungen oder das Blut der Patienten mittels Isolation der Erkrankten und minutiöses Einhalten von Hygienevorschriften verhindert werden. Doch in den ugandischen Spitälern fehlt es an Latex-Handschuhen und Mundschutz.

Ausbruch

Erschwerend kommt hinzu, dass es sich laut Weltgesundheitsorganisation WHO in Uganda diesmal um einen neuen, fünften Ebolavirus-Subtypus handelt. Die Symptome seien anders als bisher, sagte WHO-Sprecher Gregory Hartl in Genf, die Kranken litten an starkem Erbrechen. Ebola führt nach zehn Tagen Inkubationszeit zu hohem Fieber, Durchfall, Übelkeit, Haut- und Schleimhautblutungen.

Seit das Virus 1976 identifiziert worden ist, sind in den Verbreitungsregionen im mittleren Afrika an die 1000 Menschen gestorben. Ein Ebolafall 1976 in Birmingham war auf eine Laborinfektion zurückzuführen, die Person konnte gerettet werden. Manche Forscher glauben, dass der "Schwarze Tod", der im Mittelalter in Europa mehr als ein Drittel der Bevölkerung getötet hat, auf das Ebolavirus zurückzuführen war. Doch das ist umstritten. (APA, bri, DER STANDARD Printausgabe, 3.12.2007)