Asunta Wagura, Kenyan Network for Women with AIds

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Positiv leben, positiv sein. Das hat für die 42-Jährige eine vielschichtige Bedeutung. Vor 20 Jahren hat sie ihr erster Freund angesteckt. Seither lebt sie mit dem HI-Virus - und der festen Absicht, sich nicht unterkriegen zu lassen.

Begonnen realistisch zu leben

"Eine Person, die mit HIV infiziert ist, kann noch ziemlich lange leben und produktiv sein. Positive müssen keine Belastung für die Gesellschaft sein", sagt Wagura im Gespräch mit dem Standard in Nairobi. Sie selbst sei das beste Beispiel dafür. Nach Depressionen und Hoffnungslosigkeit, nutzlosen Besuchen bei Geistheilern und großem Selbstmitleid habe sie ihre Situation allmählich akzeptiert. "Ich habe begonnen, realistisch zu leben. Und ich wollte mit meiner Erfahrung Menschen helfen."

Diskriminierung und Stigmatisierung

Seither ist ihr Tag im Managerstil durchgetaktet: Sie ist als Direktorin des "Kenyan Network for Women with Aids" (Kenwa) unermüdlich für die Aufklärung in Sachen HIV unterwegs. Wagura versucht gegen Diskriminierung und Stigmatisierung vorzugehen - in Kenia wird noch immer nicht wirklich offen über die Krankheit gesprochen.

Schulungen und Bewusstseinsbildung

Kenwa kümmert sich zudem um die Versorgung von Aids-Waisen in ganz Kenia, schult medizinisches Personal in den Gemeinden und trägt HIV-BewusstseinsKampagnen in die Schulen des Landes. Und dann wartet zuhause noch ein Neugeborenes auf die Zuwendung Asunta Waguras "Mein Sohn", sagt sie, "ist nicht infiziert." Breites Lächeln. Positiv leben, positiv sein. (pra/STANDARD, Printausgabe, 30.11.2007)