Erste Strafmaßnahmen wegen Geheimpakts zwischen Rai und Mediaset
Marketing-Managerin der Rai, Deborah Bergamini, wegen
angeblicher Verwicklung in den Skandal von ihrem Amt suspendiert
Redaktion
,
Nach Berichten über einen angeblichen Geheimpakt
zwischen Italiens öffentlich-rechtlicher TV-Anstalt RAI und der
Mediengruppe Mediaset zur Beeinflussung der Berichterstattung
zugunsten des damaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi während
dessen Amtszeit, v.a. 2004 bis 2005, ist es zu
ersten Strafmaßnahmen beim öffentlich-rechtlichen Sender gekommen.
Die Marketing-Managerin der RAI, Deborah Bergamini, wurde wegen
angeblicher Verwicklung in den Skandal von ihrem Amt suspendiert,
berichteten italienische Medien am Samstag.
Abgehörte Telefongespräche
Aus abgehörten Telefongesprächen geht hervor, dass Bergamini und
Niccolò Querci, hochrangiger Manager bei Berlusconis Mediaset,
Informationen über die Programme der beiden TV-Anstalten
austauschten. Dabei hätten sie gemeinsame Strategien für eine
regierungsfreundliche Berichterstattung zu Berlusconis Gunsten
entwickelt, lautet der Vorwurf.
Vereinbarungen für eine Berlusconi-freundliche Berichterstattung
Die Telefongespräche der TV-Manager und Chefredakteure von RAI und
Mediaset wurden im Rahmen einer Untersuchung über die Pleite der
Meinungsforschungsgesellschaft HDC unter Kontrolle eines ehemaligen
Vertrauten Berlusconis, Luigi Crespi, aufgezeichnet und teilweise
veröffentlicht. Zwischen dem damaligen Chefredakteur der Tagesschau von RAI 1,
Clemente Mimun, und seinem Amtskollegen bei der
Mediaset-Nachrichtensendung TG 5, Carlo Rossella, seien täglich
Informationen ausgetauscht worden und Vereinbarungen für eine
Berlusconi-freundliche Berichterstattung getroffen worden, geht aus
den Abhörungen hervor. (APA)
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