Prag/Budapest - Die Detailverhandlungen über die angekündigte "strategische Allianz" zwischen dem tschechischen Energiekonzern CEZ und dem ungarischen Gas- und Ölunternehmen MOL, die auch die gemeinsame Errichtung von zwei Kraftwerken vorsieht, werden sich möglicherweise bis ins Jahr 2008 hineinziehen. Das erklärte die CEZ-Führung in Prag, betonte jedoch, dass sich die Gespräche bereits in der Schlussphase befänden.

"Ich kann jetzt nicht sagen, ob es gelingen wird, sie (die Gespräche) noch im Jahr 2007 abzuschließen", erklärte Tomas Pleskac von CEZ, der ab Jänner die neu gegründete Division CEZ International leiten wird, laut tschechischen Medienberichten vom Freitag.

Aktientausch außer Frage

Die geplanten Kraftwerke - jedes mit der Leistung 800 Megawatt - sollen an den MOL-Raffineriestandorten in Bratislava und dem ungarischen Szazhalombatta errichtet werden. Das Ende August unterzeichnete Memorandum über die "strategische Allianz" zwischen CEZ und MOL sieht "in naher Zukunft" auch eine Beteiligung von CEZ an MOL im Ausmaß von "bis zu zehn Prozent" vor. Ein gegenseitiger Aktientausch ist aber nicht geplant.

CEZ expandiert seit 2005 im Ausland, wo der Konzern bereits die Mehrheitsanteile an drei bulgarischen Stromversorgern erworben hat und heute dort fast zwei Millionen Kunden mit Energie versorgt. Im demselben Jahr übernahm CEZ die Mehrheit an der größten rumänischen Strom-Gesellschaft Electrica Oltenia und nun versorgt 1,4 Millionen Kunden mit Strom. 2006 erwarb CEZ zwei Kraftwerke in Polen (Elcho und Skawina) und eines im bulgarischen Varna.

Außerdem ist CEZ in Bosnien-Herzegowina aktiv, wo der Konzern den Bau eines Kraftwerkes in Gacko gemeinsam mit örtlichen Partnern vorbereitet. Im April 2007 unterzeichnete CEZ ein Vertrag über die Zusammenarbeit mit dem russischen Energiekonzern RAO UES. (APA)