Dresden - Nach Sicherstellung eines seit dem Zweiten Weltkrieg vermissten Gemäldes bei einem Münchener Auktionshaus sind die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden an einer gütlichen Einigung interessiert. "Wir sind die Eigentümer, wollen aber keinen Streit", sagte Verwaltungsdirektor Dirk Burghardt am Freitag der dpa auf Anfrage. Das 1641 von Jan Brueghel dem Jüngeren geschaffene Werk "Vor der Dorfschenke" war am Donnerstag von Beamten des Bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) in einem Auktionshaus sichergestellt worden. Die Staatsanwaltschaft München hat Strafverfahren wegen des Verdachts der Hehlerei gegen unbekannt eingeleitet. Aus Sicht der Ermittler sei offen, wem es gehöre. "Wir fordern das Bild zurück", sagte Burghardt. Das Rundbild war auch als ein Verlustbild im Katalog des Auktionshauses deklariert, wo es mit einem Schätzpreis von 60.000 bis 80.000 Euro angeboten wurde. Es stammt vom Enkel des berühmten Bauern-Brueghel Pieter der Ältere und war Teil der Sammlung eines süddeutschen Ehepaares, die komplett unter den Hammer kommen soll. Alle Objekte waren laut Auktionshaus bei einem Händler gekauft worden. Das Brueghel-Bild war Ende der 1970er Jahre aus belgischem Privatbesitz aufgetaucht. "Man versucht nun, die Kette seit 1945 zu schließen", sagte Kunstsammlungs-Verwaltungsdirektor Burghardt.(APA/dpa)