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Moskau - Der russische Oppositionspolitiker Garry Kasparow hat die Parlamentswahl am Sonntag als eine Farce bezeichnet, bei der es massive Manipulationen geben werde. Russland werde damit in eine "Einparteien-Diktatur gestoßen", sagte der frühere Schachweltmeister am Freitag, einen Tag nach seiner Freilassung aus fünftägiger Haft wegen Teilnahme an einer Demonstration. Der Sieg der Partei von Präsident Wladimir Putin, Geeintes Russland, stehe jetzt schon fest. "Russland entspricht noch nicht einmal der primitivsten Idee eines demokratischen Staats", sagte Kasparow. Es sei ein "autoritärer Staat mit einer ausgeprägten Tendenz zur Einparteien-Diktatur."

Putin versprach unterdessen auf einer Wissenschaftstagung die Verdoppelung des Forschungsetats auf mehr als 400 Milliarden Rubel (11,1 Milliarden Euro). Es sei notwendig, in Wissenschaftsbereichen wie Nanotechnologie, Kernphysik und Gentechnik die Forschung voranzutreiben, um Bedürfnisse der Gesellschaft und Verteidigung zu befriedigen.

Putin tritt am Sonntag als Spitzenkandidat von Geeintes Russland an. Er hat deutlich gemacht, dass er ein gutes Wahlergebnis für die Partei und eine hohe Wahlbeteiligung als Auftrag ansehen würde, auch nach dem Ausscheiden aus dem Präsidentenamt im kommenden März weiterhin eine zentrale Rolle im russischen Machtgefüge wahrzunehmen. (APA/AP)