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Thomas Morgenstern

Foto: Reuters/ Lehtikuva
Kuusamo - Einen Auftakt nach Maß feierte Thomas Morgenstern am Samstag in Kuusamo beim ersten Weltcup-Einzelbewerb der Saison 2007/08. Der 21-jährige Doppel-Olympiasieger, der auch nach dem ersten Durchgang geführt hatte, siegte mit Weiten von 146,5 und 137 Metern 2,2 Zähler vor dem Norweger Björn Einar Romören und dessen Landsmann Tom Hilde. Platz vier ging an Gregor Schlierenzauer, der den Podestplatz nur um 0,8 Punkte versäumte.

Liberec, Lillehammer, Kuusamo

Für Morgenstern, der heuer vor Saisonbeginn den Weltcup-Gesamtsieg zu seinem Ziel gemacht hatte, war es erst der dritte Weltcup-Sieg nach Liberec (11.1.2003) und Lillehammer (10.3.2006). In Trondheim am kommenden Wochenende kann er sich das Rote Trikot von Weltcupsieger Adam Malysz als erster Führender schon einmal überstreifen.

"Ein Wahnsinnsstart. Ich springe jetzt wirklich schon sehr gut. Die Form und das Selbstvertrauen schauen super aus", freute sich Morgenstern, der sich über diesen Sieg besonders gefreut hat. "Ich war auch im Vorjahr einige Mal sehr knapp dran, vor allem in Innsbruck und Vikersund habe ich den Sieg um ein paar Zehntel oder einen Punkt versäumt", erinnerte sich der Kärntner.

Steigerungen und Ausfälle

Mit Martin Koch steigerte sich auch sein engerer Landsmann im zweiten Sprung vom 19. noch auf den 7. Platz und auch Wolfgang Loitzl machte einen Satz vom 30. auf den 21. Rang. Bereits im ersten Durchgang waren Andreas Kofler (37.), Arthur Pauli (39.) und Bastian Kaltenböck (47.) ausgeschieden. Es war erst das sechste Mal, das ein Österreicher gleich das Auftaktspringen im Weltcup gewonnen hat. Morgenstern war der zweite ÖSV-Sieger überhaupt auf diesem Bakken nach Andreas Widhölzl (2002).

"Das ist schon lange nicht mehr da gewesen, dass wir einen Saisonauftakt gewinnen. Es war auch das erste Mal in meiner Trainerkarriere. Das ist natürlich der schönste Start, den man sich vorstellen kann", freute sich freilich auch ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner, dem ein Stein vom Herzen gefallen ist. "Das war befreiend für die gesamte Mannschaft", so der Coach, dessen Team heuer offenbar in den Norwegern die schärfsten Konkurrenten gefunden hat.

Am Vortag hatten sich die Norsker etwas überraschend im Teambewerb durchgesetzt und die siegverwöhnten ÖSV-Adler trotz deren Aufholjagd auf Platz zwei verwiesen. Ein Sturz des voll angreifenden Morgenstern bei 143 m hatte dann gerade noch Rang zwei vor den Finnen gebracht. Am Tag darauf schlug "Morgi" zurück.

"Der Bua weiß, was er will"

"Dieser Sieg heute hat ihm sehr viel bedeutet. Er hat ein sehr großes Ziel vor Augen und hat bewiesen, dass seine Zielsteckungen nicht nur heiße Luft waren. Der Bua weiß, was er will. Wenn der einmal brennt, dann ist er sehr gefährlich", so Pointner. Doch auch für den viertplatzierten Gregor Schlierenzauer war es ein sehr guter Start in die Weltcup-Saison. Für den Weltcup-Gesamtvierten der vergangenen Saison reichte es nur knapp nicht zum Podest.

Morgenstern und Schlierenzauer reagierten auch "cool" auf die ungewöhnliche Maßnahme der Organisatoren, die nach dem ersten Durchgang - der Weiten bis zu 147 m zuließ - nicht nur verkürzten, sondern sogar den Schanzentisch um einen halben Meter verkürzten. "Das habe ich auch noch nie erlebt", so Pointner. "Aber Morgi war ganz locker und hat gemeint, auf neuen Schanzen springt er eh immer am besten."

Für die gastgebenden Finnen, die freilich auch viel auf dieser Schanze trainieren, war dies eher von Nachteil. Fast alle verschlechterten sich. Womit in der Endwertung - abgesehen von Platz fünf des Finnen Hautamäki - die Plätze eins bis sieben an Österreich oder Norwegen gingen. Martin Koch verbesserte sich vom 19. Platz auf Rang sieben.

Trondheim

Der Weltcup findet nun in Trondheim (NOR) mit zwei Einzelbewerben eine Fortsetzung. Das ÖSV-Team, das unverändert bleibt, fliegt bereits Sonntagfrüh nach Oslo weiter und bereitet sich wieder in Lillehammer vor, ehe es am Mittwoch oder Donnerstag zum nächsten Weltcup-Schauplatz weiter geht. (APA/red)