Details in dieser Woche
Am Wochenende wurde weiter an den offenen Details der konzertierten Aktion gearbeitet. An dem Rettungsplan sollen neben dem US-Finanzministerium die Großbanken Citigroup, Wells Fargo & Co., Washington Mutual und die größte amerikanische Hypothekenbank, Countrywide Financial, beteiligt sein.
US-Finanzminister Henry Paulson könnte bereits heute, Montag, bei einer Rede auf einer Immobilienkonferenz die Rahmenbedingungen des Notfallplans erläutern und am Mittwoch Details vorstellen.
Die Rettungsaktion sieht vor, die automatisch steigenden Zinssätze für Millionen vom Ausfall bedrohter Eigenheimkredite für bis zu sieben Jahre einzufrieren.
Niedrige Startzinsen locken
Besonders die schwach besicherten US-Hypothekenkredite (subprime) haben in der Regel keinen festen Zinssatz. Die Banken locken Kreditnehmer mit niedrigeren Startzinsen, die später steigen und die monatliche Last deutlich erhöhen. Die Subprime-Hypotheken mit variablen Konditionen laufen z. B. zwei Jahre mit einem Zinssatz von sieben Prozent, der dann bis auf elf Prozent zunimmt und Kredite um mehrere hundert Dollar pro Monat verteuert.
Allein in den nächsten beiden Jahren stehen laut Schätzungen mehr als zwei Millionen solcher Kredite zur Erhöhung an, bei bis zu 500.000 Hausbesitzern könnte das zur Zwangsversteigerung ihrer Immobilien führen.
Angesichts der drohenden nächsten Runde in der Kreditkrise war der Druck der Öffentlichkeit auf Banken und Politik zuletzt immer größer geworden, die Zinsen einzufrieren. Mit dem Notfallplan müssten die Banken zwar hohe Zinsausfälle hinnehmen, würden aber drohende, noch weit teurere Kreditpleiten verhindern.
Rettungsfonds in Arbeit
Weiter in Arbeit ist auch der Rettungsfonds "Master Liquidity Enhancing Conduit", kurz M-Lec. Dieser vom US-Finanzministerium und US-Banken unterstützte Fond soll Vermögenswerte von Investmentvehikeln für strukturierte Produkte (SIVs) kaufen, die Liquidität zur Bezahlung ihrer Gläubiger brauchen.