Oscar Wilde, der Dichter, der Häftling, der bourgeoise Bonvivant, der gleichwohl die literarische Distanz zum fröhlichen Treiben schätzte. Doch mit dieser Perspektive auf den "ganzen" Wilde - Verdienst und Schwäche zugleich - verzichtet Gilbert auf jede Art der Zuspitzung: Und so findet sich die Lebensgeschichte des homosexuellen Poeten, der sich bekanntlich auf Platon und Michelangelo berief, wenn er mit schönen jungen Männern intimen - vor allem intellektuellen - Umgang pflegte, auch im Film irgendwie verwaschen wieder: getaucht in weiches Licht.