Moskau - Aus Begeisterung über den Sieg der Kreml-Partei Geeintes Russland hat ein russisches Ehepaar sein neugeborenes Mädchen nach der Parlamentswahl benannt. In der sibirischen Teilrepublik Chakassien, 4000 Kilometer östlich von Moskau, erblickte am Wahltag die kleine Wyborina das Licht der Welt, wie die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Montag meldete. Der Name ist eine Ableitung vom russischen Wort Wybory, zu deutsch Wahlen. Bereits zu Sowjetzeiten war es in linientreuen Familien Mode, die Sprösslinge nach wichtigen politischen Ereignissen oder Revolutionshelden zu benennen. So trägt bis heute mancher russische Mann schwer an seinem Vornamen Wilor, der sich aus den Anfangsbuchstaben von "Wladimir Iljitsch Lenin Oktober-Revolution" zusammensetzt. Der Mädchenname Ninel war vor einigen Jahrzehnten ebenfalls beliebt. Was poetisch klingt, ist ein profanes Lenin rückwärts ausgesprochen. Auch Frauen mit den Vornamen Traktorina oder Stalina sind in Russland längst im Pensionsistenalter. (APA)