Bild nicht mehr verfügbar.

Die Forschungsbibliothek der Anna Amalia besitzt 427 Wiegendrucke.

Foto: APA/AP/Jens Meyer
Weimar - Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar zeigt bis zum 3. August eine Ausstellung mit 60 Buchdrucken aus der Zeit vor 1500. Die am Sonntagabend im Renaissancesaal eröffnete Schau mit dem Titel "Welt der Wiegendrucke" präsentiert unter anderem die Schedelsche Weltchronik von 1494 und die Werke von Aristoteles auf Griechisch sowie aufwendig gestaltete Bibeln und Reiseberichte. Die Forschungsbibliothek besitzt 427 dieser Wiegendrucke, die zu ihren wertvollsten Schätzen zählen. Sie waren während des verheerendes Bibliotheksbrandes im September 2004 zur Katalogisierung in der wissenschaftlichen Landesbibliothek in Karlsruhe ausgelagert.

Drucke in griechischer Sprache

Die Drucke gehen auf die Erfindung des Buchdrucks von Johann Gutenberg (um 1400-1468) zurück, dessen bahnbrechende Entwicklung der Drucktechnik mit beweglichen Lettern die Buchherstellung revolutionierte. Die ersten Wiegendrucke erinnern allerdings in Gestaltung und Aufteilung noch stark an die handgeschriebenen Vorgänger. So wurden sie häufig nachträglich mit Ranken, große Buchstaben und Farben versehen. Später war dann auch Farbdruck in Rot und Schwarz möglich. Zu den Besonderheiten zählen die Drucke in griechischer Sprache mit ihren eigenen Buchstaben und Sonderzeichen. Davon wurden nach Angaben des Museums bis 1500 nur 66 angefertigt, von denen sich 14 im Weimarer Bestand befinden. (APA/dpa)