Auch Vögel tun sich manchmal schwer, singen zu lernen
Studie sieht Kausalzusammenhang zwischen Gendefekt und dem Erlernen von Lautäußerungen - auch beim Menschen
Redaktion
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Berlin/San Francisco - Ein Team von Forschern um Constance Scharff vom Berliner Max-Planck-Institut für molekulare
Genetik hat in Experimenten mit jugendlichen Zebrafinken ein Gen manipuliert, das für das Erlernen von Lautäußerungen eine zentrale Rolle einnimmt: Das Forscherteam schaltete das sogenannte FOXP2-Gen bei den Versuchstieren aus, woraufhin die Vögel deutlich schlechter Singen erlernten.
Das
Experiment sei das erste, das einen kausalen Zusammenhang zwischen
einem Gendefekt und dem Erlernen von Lautäußerungen nachweise,
schreiben die Wissenschafter im Journal "PLoS Biology" (online
veröffentlicht).
Modell für den menschlichen Spracherwerb
Die Erkenntnis soll laut den Forschern auch zum besseren Verständnis von
Sprachproblemen bei Menschen beitragen - das Lernverhalten von
Singvögeln gilt als Modell für den menschlichen Spracherwerb, auch der Lernvorgang sei bei Vögeln und Menschen ähnlich: Beide
eignen sich ihre Lautfolgen an, indem sie ältere Artgenossen
imitieren.
Menschen mit defektem FOXP2 haben Schwierigkeiten mit der
Aussprache. Zudem mangelt es ihnen am grammatikalischen Verständnis.
FOXP2 wurde erstmals 2001 bei den Mitgliedern einer Familie mit einer
auffälligen Sprachstörung entdeckt. (APA/dpa)
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