Das Gute-Nacht-Buch für müde Kinder ist alles andere als zum Gähnen, obwohl es eben genau davon handelt
Redaktion
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Eltern, die von ihrem Kind beim Ins-Bett-Legen den Spruch "Ein Buch noch vorlesen. Biiittteee" kennen, sei die Zoo- und Gutenacht-Geschichte von Monika Spang und Sonja Bougaeva (Illustration) wärmstens empfohlen. Alleine der Titel des Kinderbuchs "Das große Gähnen" animiert nämlich bereits. Genau jenes soll sich eben bei den Kleinen derart einstellen, damit danach eine Ruh' ist. Das Buch selbst ist jedoch alles andere als zum Gähnen, obwohl es eben genau davon handelt. Spang erzählt in Reimform. Unterstützt wird die Geschichte vom Einschlafen von lustig gezeichneten Tieren, die teilweise vermenschlicht dargestellt werden. Eine Giraffe isst Salat bei Tisch aus einer Schüssel, eine andere liegt am Bett und schaut sich ein Bild an. Ein Löwe schneidet sich die Haare, eine andere Raubkatze manikürt sich die Nägel.
Um Punkt acht Uhr abends beginnt das große Gähnen im Tiergarten, genauer: beim Tiger. "Links kräuselt sich ein Schnurrbarthaar, / das reicht an Ausdruck ganz und gar. / Auch wenn er sich nicht müde wähnt / er gähnt!" Und, weil Gähnen bekanntlich ansteckend ist, überträgt sich das große Mundaufreißen bald auf alles Getier im Zoo. "Was kreucht und fleucht, / das gähnt jetzt fleißig. / Das Lama gähnt, das Känguru, / der Bär, das Zebra und das Gnu."
Dass alle Tiere schlanke dreißig Minuten brauchen, um sich schlafen zu legen, wird bei manchen Eltern beim Vorlesen ein Gefühl des Neides hervorrufen. Am Schluss steht daher auch die alles entscheidende Frage an die kleine Leserschaft: "Und du?" Oft wird die Antwort - leider auch zu Recht - lauten: "Biiittteee, noch einmal!" (Peter Mayr/DER STANDARD-Printausgabe, 1./2.12.2007)
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