Vertrauter als Präsident: Spätestens auf dem Parteitag von "Einiges Russland", am 17. Dezember, lässt Putin seinen Nachfolger präsentieren. Da er die Totalüberraschung liebt, ist derzeit nicht zu sagen, ob eine bekannte Figur aus seiner Umgebung oder jemand von seinen Vertrauten zum Zug kommt. Als Favoriten wurden bisher etwa die Vizepremiers Sergej Iwanow und Dmitri Medwedjew, aber auch Premier Viktor Subkow, Eisenbahnchef Wladimir Jakunin oder die Petersburger Gouverneurin Walentina Matwienko genannt. Die großen Fragen sind: Wer kann wie Putin die Machtclans im Kreml am besten austarieren? Was geschieht mit Putin selbst? Als Spitzenkandidat bei den Parlamentswahlen hat er seinen Einfluss maximiert, könnte Premier oder Parlamentspräsident werden. Wie aber schauen die Kompetenzen angesichts eines neuen übermächtigen Präsidenten aus? "Russland steht historisch vor einer neuen Situation", meint Makarkin.
Vorzeitiger Rücktritt Putins: Als weniger wahrscheinlich gilt, dass Putin noch vorzeitig zurücktritt und damit für eine dritte Amtszeit kandidiert. Als bitterer Beigeschmack bliebe, dass er die Verfassung formal zwar nicht für eine dritte Amtszeit ändert, aber doch zu umgehen versucht.