Die internationalen Reaktionen auf den Wahlausgang fielen durchwegs kritisch aus: EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner sagte am Montag in Berlin: "Wir haben Verletzungen der Grundrechte, vor allem der Rede- und der Versammlungsfreiheit gesehen." OSZE und Europarat übten scharfe Kritik: "Die Wahl war nicht fair und hat vielen Standards und Vorgaben der OSZE und des Europarats für demokratische Wahlen nicht entsprochen", erklärte die gemeinsame Beobachtergruppe beider Organisationen in Moskau.

"Es darf nicht eine Art Winterfrost über die russische Demokratie fallen", warnte Außenministerin Ursula Plassnik. Man haben einen "überraschungsfreien" Wahlverlauf erlebt und gerade als Freund und enger strategischer Partner dürfe Wien nun nicht um ein offenes Wort verlegen sein. Die deutsche Bundesregierung ließ verlauten: "Russland war keine Demokratie, und Russland ist keine Demokratie." Auch der tschechische Premier Mirek Topolánek äußerte Bedenken.

Die USA forderten von Russland Aufklärung: "Wir fordern die russischen Behörden dazu auf, diesen Anschuldigungen (über Wahlfälschungen, Anm.) nachzugehen", sagte ein Sprecher des Weißen Hauses am Montag. (red, DER STANDARD, Printausgabe 4.12.2007)