Moskau/Washington - Russlands Präsident Wladimir Putin plant nach Angaben des Kremls keine Beschneidung der Befugnisse seines Nachfolgers. Putin werde auch nach dem Ende seiner Amtszeit im März kommenden Jahres eine "wichtige Rolle" spielen, aber dies werde keinen Einfluss auf die Macht des künftigen Präsidenten haben, sagte Kreml-Sprecher Dmtri Peskow am Montag in einer Telefonkonferenz mit Journalisten.

"Auf jeden Fall werden seine fachliche Kompetenz, seine reichen Erfahrungen und sein politisches Talent stark gefragt sein", sagte Peskow über den amtierenden Präsidenten. Doch Putin werde Einfluss ausüben, ohne "die Befugnisse des nächsten Präsidenten der russischen Föderation zu untergraben."

"Moralisches" Recht

Putin hatte vor der Wahl erklärt, ein hohes Wahlergebnis für seine Partei Geeintes Russland würde ihm das "moralische" Recht geben, weiter Macht auszuüben. Wie dies aussehen könnte, erläuterte er jedoch nicht. Putin muss laut Verfassung im kommenden Jahr nach zwei Amtszeiten den Kreml verlassen.

Peskow äußerte sich auch zur Kritik Deutschlands am Ablauf der Parlamentswahl am Sonntag. "Wir werden versuchen, die Meinung unser deutschen Partner zu ändern", sagt er. Deutschland solle nach richtigen Daten fragen und sich nicht auf "politisierte" Beobachtungen verlassen. Die Wahl werde keinen Bruch in den deutsch-russischen Beziehungen auslösen.

USA will in den nächsten Tagen Stellung beziehen

Die USA kündigten an, in den kommenden Tagen näher Stellung zur Wahl in Russland nehmen zu wollen. Zunächst werde Washington Moskau auffordern, Hinweisen auf Wahlbetrug nachzugehen, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Sean McCormack. Eine weitere Stellungnahme sei noch in dieser Woche zu erwarten. (APA)