London - In Großbritannien ist der erste Mensch, dem ein künstliches Herz eingepflanzt wurde, gestorben. Peter Houghton sei bereits am 25. November im Alter von 68 Jahren aufgrund des Versagens mehrerer Organe gestorben, teilte der mit Houghton befreundete Verantwortliche der britischen Wohltätigkeitsorganisation Heart Research UK, John Lloyd, am Montag mit.

Der aus der Nähe von Birmingham stammende Brite war im Juni 2000 der erste Herzpatient gewesen, dem eine künstliche Pumpe eingepflanzt wurde. Dass er mehr als sieben Jahre mit dem künstlichen Organ weiterlebte, ist eine Sensation: Die Ärzte hatten ihm nach dem Eingriff nur wenige Wochen zu leben gegeben.

Lebensbonus

"Er lebte die letzten sieben Jahre auf Hochtouren", sagte Lloyd über Houghtons Leben nach der Transplantation. "Peter hat es als ein Lebensbonus angesehen und hat getan, was er konnte." Houghton, der an einer Herzmuskelerkrankung litt, ließ sich das künstliche Herz in einer 14-stündigen Operation im John-Radcliffe-Krankenhaus in Oxford einsetzen. Weil die Ärzte seine Lebenserwartung als gering einstuften, hatte er sich vor dem Eingriff sogar die Krankensalbung geben lassen.

Die Nachricht vom Tod Houghtons erfolgte genau an dem Tag, an dem in Südafrika dutzende Patienten die erste Transplantation eines echten Herzens vor 40 Jahren feierten. Die Menschen mit den fremden Herzen trafen sich am Montag im Groote-Schuur-Krankenhaus in Kapstadt, wo der 2001 gestorbene Barnard am 3. Dezember 1967 die Weltpremiere vollbrachte, die die Geschichte der Medizin änderte und tausenden Menschen Hoffnung gab. (APA)