Die Inflation steigt, der starke Euro dämpft den Wirtschaftsaufschwung - Experten rechnen mehrheitlich mit keiner Zinsveränderung
Redaktion
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Frankfurt - Die Europäische Zentralbank (EZB) wird in der Geldpolitik nach Einschätzung von Volkswirten weiter stillhalten. Auf der Ratssitzung an diesem Donnerstag (6. Dezember) wird der Leitzins für den Euro-Raum voraussichtlich unverändert bei 4,0 Prozent bleiben. "Die EZB steckt in der Zwickmühle", schreibt der Europa-Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Thomas Mayer. Einerseits steige die Inflationsrate infolge höherer Öl- und Nahrungsmittelpreise. Andererseits dämpfe der starke Euro sowie die Finanzmarktkrise den Wirtschaftsaufschwung. Dieses Dilemma spreche für unveränderte Leitzinsen - die EZB müsse die weitere Entwicklung beobachten.
Viele Experten rechnen inzwischen für 2008 mit Zinssenkungen. "Die EZB wird sich mehr und mehr bewusst werden, dass die Konjunktur nicht mehr so gut läuft und die Inflation wieder sinkt", sagt Volkswirt Ralph Solveen von der Commerzbank. Niedrigere Zinsen schieben die Wirtschaft an, weil sie Kredite für Unternehmen und Verbraucher verbilligen. Sie machen zudem Anlagen in Euro unattraktiver und könnten die Rekordrallye des Euro gegenüber dem Dollar abschwächen.
Spannung vor Prognose
Mit Spannung erwarten die Finanzmärkte am Donnerstag die neuen Prognosen der Notenbank für Wachstum und Inflation. Erstmalig werden die Währungshüter ihre Projektionen für das Jahr 2009 bekanntgeben. Für 2008 wird die Notenbank nach einhelliger Meinung der Analysten eine höhere Inflation und weniger Wirtschaftswachstum als bisher vorhersagen.
EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hatte mehrfach betont, der verschärfte Preisauftrieb in der Euro-Zone sei ein vorübergehendes Phänomen und werde sich im nächsten Jahr wieder abschwächen. Die Teuerungsrate im Euro-Raum war im November wegen der hohen Benzin- und Nahrungsmittelpreise (nach vorläufigen Angaben) auf 3,0 Prozent geklettert. Die EZB strebt knapp 2,0 Prozent an. (APA/dpa)
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